Grundlagen
Lernteilziel:
Ziel dieser Lektion ist es, sich einen Überblick über die Tabellenkalkulation zu verschaffen.
Lückentext Tabellenkalkulation
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→ Tabellenkalkulation
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Wiki Artikel
Tabellenkalkulation
Eine Tabellenkalkulation ist eine Software für die interaktive Eingabe und Verarbeitung von numerischen und alphanumerischen Daten in Form einer Tabelle. Vielfach erlaubt sie zusätzlich die grafische Darstellung der Ergebnisse in verschiedenen Anzeigeformen.
Das Bildschirmfenster der Software ist dabei in Zeilen und Spalten eingeteilt. Je nach Programm bzw. Bedienungskonzept heißt dieser Bereich zum Beispiel Arbeitsblatt, Worksheet oder Spreadsheet. Jede Zelle der Tabelle kann eine Konstante (Zahl, Text, Datum, Uhrzeit …) oder eine Formel enthalten. Für die Formeln stehen meist zahlreiche Bibliotheksfunktionen zur Verfügung. Die Formeln können Werte aus anderen Zellen benutzen.
Bei Änderung der referenzierten Zellen einer Formel aktualisiert die Software den erst angezeigten Wert der Formelzelle normalerweise automatisch, ggf. aber auch nur auf Anforderung. Werden Formeln eines Tabellenfeldes an andere Stellen kopiert, muss zwischen absolutem und relativem Zellbezug unterschieden werden. Formelzellen können auf andere Formelzellen verweisen. Mit diesem Prinzip können komplizierte Rechengänge mit vielen verknüpften Teil-Ergebnissen übersichtlich dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die erste Software zur Tabellenkalkulation wurde 1979 unter dem Namen Visicalc von Dan Bricklin für den Apple II erstellt. VisiCalc war das erste kommerziell verwendbare Computerprogramm, dessen Bedienung keine Programmiersprache erforderte. Dies machte aus dem Apple, der bis dahin eher von Bastlern und zum Hobby verwendet wurde, einen Computer für Geschäftsanwendungen. VisiCalc wurde vielen anderen Computermodellen angepasst, u. a. Apple III, TRS-80 model 3, TRS-80 model 2, Commodore PET CBM-80, HP 125, Atari 800 und 1981 IBM PC. VisiCalc wurde 1983 von der Firma Lotus unter Mitch Kapor für den PC weiterentwickelt zu Lotus 1-2-3. Das erste Programm, das dreidimensionale Tabellenkalkulation mit Seiten, Zeilen und Spalten ermöglichte, war Boeing Calc, entwickelt von der Computerabteilung des Flugzeugherstellers Boeing.
Von Borland stammt das 1987 entwickelte Quattro Pro, das 1994 an Novell und später weiter an Corel verkauft wurde. Von Microsoft stammen die Tabellenkalkulationsprogramme Multiplan (für CP/M und MS-DOS) und Excel (für Mac 1985/Windows 1987). Im GNU-Projekt wird unter GNOME das Programm Gnumeric entwickelt. Auch das Office-Paket OpenOffice.org enthält eine Tabellenkalkulation: Calc; ebenso KOffice von KDE KSpread.
Ende der 1980er-Jahre versuchte Lotus mit Improv neue Standards für Tabellenkalkulationen zu setzen. Anstatt wie bisher Zahlen, Ansichten der Daten – etwa in Diagramm- oder Tabellenform – und Formeln in einem einzelnen Tabellenblatt zu sammeln, sollten diese Konzepte getrennt bearbeitet werden. Die Tabellen enthielten nur mehr die reinen Rohdaten, Datenreihen konnte ein Bezeichner gegeben werden (etwa „Anzahl“ oder „Stückpreis“). Formeln wurden in einem eigenen Programmbereich eingegeben, wobei auf die Daten nicht per Zeilen- und Spaltennummer verwiesen wurde, sondern anhand der Bezeichner („Summe = Anzahl * Stückpreis“). Daneben erlaubte es Improv auch, gleichartige Datensätze in Gruppen zusammenzufassen (etwa Monatsumsätze in die Gruppen „2007“ und „2008“). Obwohl sich Improv zunächst zur Killerapplikation auf NeXT-Systemen entwickelte, konnte es sich auf anderen Systemen nicht durchsetzen. Viele Konzepte von Improv sind heute in modernen Tabellenprogrammen zu finden (etwa die Datengruppierung, die mit Pivot-Tabellen umgesetzt wird).[1]
Online-Tabellenkalkulationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Entwicklung von Technologien wie Ajax und XUL führte zur Entstehung von Tabellenkalkulationen, wie Google Docs, deren Tabellen nicht mehr wie bislang üblich auf einem Arbeitsplatzrechner laufen, sondern auf einem lokal entfernten Server: den Online-Tabellenkalkulationen. Dadurch können Arbeitsgruppen gemeinsam Online Dokumente bearbeiten, wobei die einzelnen Nutzer räumlich voneinander entfernt sein können.
Anwendung von Tabellenkalkulationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Funktionalität einer Tabellenkalkulation kann durch die Verwendung von Makros in BASIC und weiteren Funktionen zum externen Datenzugriff stark erweitert werden.
Büroanwendungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit Hilfe von Tabellenkalkulationen lassen sich Rechenanwendungen (etwa Lohntabellen, Buchhaltungsdaten, statistische Einzelwerte) übersichtlich auflisten, bearbeiten, präsentieren, abspeichern und wieder laden, ohne dass (wie in den Anfangszeiten der Computer) Datentabellen mithilfe einer Programmiersprache oder ablaufenden Programms bearbeitet werden müssen.
Eine typische Anwendung von Tabellenkalkulationen ist die Berechnung finanzieller Modelle und die Durchführung von Planspielen. Dabei zeigt die Software die Auswirkungen von Änderungen einzelner Parameter sofort an.
Heute werden im Büro Tabellenkalkulationsblätter aber oft auch als einfacher Ersatz für echte Datenbanktabellen eingesetzt. Die Blätter enthalten dann gar keine Formeln, oder die Berechnungen beschränken sich auf einfache Summenbildungen über Spalten oder Zeilen.
Wissenschaftliche Anwendungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei der Lösung anspruchsvoller mathematischer Aufgaben kann die Tabellenkalkulationen wertvolle Hilfe leisten und mitunter entscheidend zur Lösung beitragen. Hilfreich ist, dass aus berechneten Tabellen sehr einfach Grafiken erstellt werden können, die sofort jede Änderung der gewählten Zellen zeigen. In der Regel benutzt man für solche Probleme aber eher ein Computeralgebrasystem.
Übersicht einiger Programme mit Tabellenkalkulation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Geocalc (Tabellenkalkulation für GEOS)
- Gnumeric (Teil von GNOME Office)
- KSpread (Teil von KOffice)
- LibreOffice Calc
- Lotus 1-2-3
- Lotus Improv (für NeXTStep)
- Microsoft Excel (Teil von Microsoft Office)
- Numbers (für Mac OS X)
- Calc (Teil von OpenOffice)
- org-mode (für Emacs)
- PlanMaker
- Borland Quattro Pro
- StarOffice Starcalc
- Supercalc
- Visicalc
- Wingz (ca. 1990)
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ The Story of Improv. simson.net. Abgerufen am 5. September 2008.
LibreOffice
LibreOffice | |
---|---|
Startbildschirm von LibreOffice 5.0.3 unter Windows 10 |
|
Basisdaten | |
Entwickler | The Document Foundation |
Erscheinungsjahr | 2011 |
Aktuelle Version | 5.2 [1] (3. August 2016) |
Betriebssystem | Windows, GNU/Linux, OS X, Android, Solaris, FreeBSD und andere Unix-Varianten |
Programmiersprache | C++, Java |
Kategorie | Office-Paket |
Lizenz | MPL, LGPL v3+ und GPL v3+[2] (Freie Software) |
deutschsprachig | ja, mehrsprachig |
de.libreoffice.org |
LibreOffice [ˈliːbrə ˈɒfɪs] (Abkürzungen: LibO oder LO)[3] ist eine freie Zusammenstellung gebräuchlicher Software für Arbeiten im Büro (Office-Paket). Dazu gehören Programme zur Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation und zum Erstellen von Zeichnungen. Ein Datenbankmanagementsystem und ein Formeleditor sind ebenfalls enthalten.
LibreOffice ist eine im September 2010 aus dem Office-Paket OpenOffice.org hervorgegangene Abspaltung, die seither unabhängig weiterentwickelt wird.[4][5]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Geschichte von LibreOffice und der Document Foundation begann mit der Veröffentlichung der ersten Beta-Version des Office-Pakets am 28. September 2010. Die Ursachen für die Abspaltung vom OpenOffice.org-Projekt und damit die Vorgeschichte reichen jedoch bis in das Jahr 1999 zurück. LibreOffice sieht sich als legitime Fortführung von OpenOffice.org. Da OpenOffice.org seinerseits eine offizielle Abspaltung von StarOffice (zwischenzeitlich Oracle Open Office) darstellt, wird auch deren Geschichte als Teil des LibreOffice-Projekts verstanden.[4][5]
Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nachdem 1999 das ursprüngliche Unternehmen hinter dem Projekt, Star Division, von Sun Microsystems übernommen worden war, wurden im darauf folgenden Jahr die Quellen des proprietären StarOffice freigegeben – OpenOffice.org entstand. Im Zuge dieser Freigabe regte Sun Microsystems bereits im Jahr 2000 die Gründung einer Stiftung an.[6][7] Das Ziel hinter diesem Vorhaben hat sich mit der Gründung der Document Foundation nicht verändert: Die Entwicklung des Office-Pakets soll unabhängig von Firmeninteressen weitergeführt und die Freiheiten sowohl von Entwicklern als auch von Anwendern gestärkt werden.[4][5]
Nachdem Sun Microsystems im Januar 2010 von Oracle übernommen worden[8] und daraus folgend auch die Entwicklung von OpenOffice.org in deren Verantwortung übergegangen war, entstand innerhalb der OpenOffice.org-Gemeinschaft Unzufriedenheit. Kritisiert wurde insbesondere, dass Oracle die Zukunft von OpenOffice.org offenließ und die Unterstützung des Projektes immer spärlicher ausfiel.[9] Im September 2010 entschieden sich schließlich führende Mitglieder der OpenOffice.org-Gemeinde,[10] die Document Foundation zu gründen.[4]
Kurz nach der Entstehung von LibreOffice hat sich Oracle aus dem OpenOffice.org-Projekt vollständig zurückgezogen und es an die Apache Software Foundation übergeben, die es in Apache OpenOffice umbenannte.[11][12]
Abspaltung von Oracle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Abspaltung und unabhängige Weiterführung des Office-Pakets wurde möglich, da OpenOffice.org als freie Software entwickelt wurde.[13] Anders als bei der Software selbst besaß Oracle am Namen „OpenOffice.org“ jedoch das ausschließliche Verwendungsrecht. Aus diesem Grund wäre eine Weiterführung des Projekts unter dem Namen OpenOffice.org nur mit Zustimmung von Oracle möglich gewesen. Oracle entschied jedoch, sich nicht an der neu gegründeten Document Foundation beteiligen und die Namensrechte für Openoffice.org nicht an diese zu übergeben.[14] Stattdessen betrachtete Oracle LibreOffice als Konkurrenzprodukt und versuchte, die bestehenden Verflechtungen beider Projekte zu lösen.[15] In Ermangelung der Markenrechte an OpenOffice.org führt die Document Foundation folglich die Entwicklung unter dem Namen LibreOffice weiter.
Am 16. Februar 2011 veröffentlichte die Document Foundation einen Spendenaufruf, um eine Stiftung nach deutschem Recht gründen zu können.[16] Das Ziel war es, der Document Foundation den Status einer juristischen Person zu geben. Die zur Gründung benötigten 50.000 Euro waren acht Tage nach Veröffentlichung des Spendenaufrufs erreicht.[17]
Da sich LibreOffice als die legitime Fortführung von OpenOffice.org sieht, knüpft das Projekt bei der Vergabe seiner Versionsnummern direkt an OpenOffice.org an. Die Versionsnummer der ersten stabilen Veröffentlichung vom 25. Januar 2011 lautete daher 3.3.0 und wird vom Projekt als Nachfolger von OpenOffice.org 3.2.1 betrachtet.[18] Im Januar 2015 wurde mit der Version 4.4 das neunte Major-Release des Projekts veröffentlicht.[19] Die Förderung und Koordination des Projekts wird von der gemeinnützigen Stiftung The Document Foundation getragen,[16][20] die ihrerseits von ehemals führenden Mitgliedern der OpenOffice.org-Gemeinschaft gegründet wurde.[10]
Der Name LibreOffice ist ein Hybridwort, gebildet aus libre, dem spanischen und französischen Wort für frei, das einen Bezug zu freier Software herstellt, und dem Wort office (Büro), das den Zweck der Software, die Unterstützung bei der Büroarbeit, beschreibt.
Oracles Rückzug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im April 2011 erklärte Oracle, dass das OpenOffice.org-Projekt der Open-Source-Community bzw. der Apache Software Foundation übergeben werden solle.[21] Da die Community bereits nahezu vollständig zu LibreOffice abgewandert war,[11] kam dies einer Einstellung von OpenOffice.org gleich. Die Document Foundation betonte, dass sie einer Wiedervereinigung der Projekte positiv gegenüberstehe und jederzeit neue Mitglieder aufnehmen würde.[22] Die Lizenzierung des OpenOffice.org-Projekts unter der Apache-Lizenz würde neue Möglichkeiten des Codeaustauschs zwischen beiden Projekten eröffnen.[23] Trotzdem empfahl die Free Software Foundation nur wenig später, auf LibreOffice und nicht auf OpenOffice.org zu setzen.[24]
Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Jahre 2010 hatten OpenOffice, der Vorläufer von LibreOffice, und Derivate davon laut einer Studie von Webmasterpro.de einen Marktanteil unter deutschsprachigen Internetnutzern von über 20 Prozent.[25][26] In der EU betrug dieser Wert zwischen 9 Prozent (Großbritannien) und 22 Prozent (Polen); für die USA wurde in dieser Studie ein Marktanteil von 9 Prozent ermittelt.[27] Im Jahre 2015 wurde LibreOffice von 100 Millionen Nutzern und 18 Regierungen verwendet.[28]
The Document Foundation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die maßgebliche Entwicklung und Pflege von LibreOffice leistet die am 28. September 2010[4] gegründete gemeinnützige Organisation[16][20] The Document Foundation (Abkürzung: TDF).[29] Sie fördert und koordiniert die Weiterentwicklung des Office-Pakets und beteiligt sich an der Weiterentwicklung des offenen Dateiformatstandards OpenDocument bei der OASIS.[30] Die Document Foundation bekennt sich dabei zu freier Software und bewirbt so auch keine proprietären Zusatzmodule oder ähnliches. Sie ist meritokratisch organisiert und verpflichtet sich zur vollkommenen Transparenz.[31] Sie möchte auf die zehnjährige Geschichte des OpenOffice.org-Projekts in der Überzeugung aufbauen, dass nur eine unabhängige Stiftung sowohl den Entwicklern die bestmöglichen Voraussetzungen als auch den Benutzern ein exzellentes Produkt bieten könne.[32] Bis 2012 handelte es sich bei The Document Foundation nicht um eine rechtsgültig gegründete Stiftung. Vielmehr wurde die „Foundation“ bis zur Gründung einer Stiftung nach deutschem Recht von Mitgliedern des Vereins Freies Office Deutschland e. V. getragen.
Dass Oracle im April 2011 erklärte, jegliche kommerziellen Interessen am OpenOffice.org-Projekt aufzugeben,[11] und das Projekt Anfang Juni 2011 an die Apache Software Foundation übergab,[21] ändere nach Verlautbarungen der Stiftung nichts an ihrem Vorhaben. Sie zeigte sich im Gegenteil eher enttäuscht darüber, dass Oracle die Chance nicht genutzt habe, beide Projekte wieder zu vereinen.[22] Sie betonte nochmals, dass die Stiftung jederzeit für neue Mitglieder offen stehe und einer Wiedervereinigung positiv gegenüberstehen würde, dennoch würden formale Differenzen zwischen der Document Foundation und der Apache Software Foundation das erschweren.[23] Bereits kurze Zeit später, Mitte Juni 2011, besetzte die Document Foundation ihr Advisory Board (Beirat). Besonderes Augenmerk wurde dabei auf Herstellerunabhängigkeit gelegt, sind in ihm doch alle Sponsoren unabhängig von ihrem Beitrag jeweils mit einem Sitz vertreten. Zu den Mitgliedern zählen Google, SUSE, Red Hat, Novell, Intel,[33] die Vereine Freies Office Deutschland e. V. und Software in the Public Interest (SPI) sowie die Free Software Foundation.[34]
Am 1. Februar 2012 teilte The Document Foundation mit, dass sie eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts in Berlin gründen wolle.[20] Die hierdurch entstehende Rechtssicherheit stelle die langfristige Weiterentwicklung der Community und der Software sicher. Als Vorstandsvorsitzender der neuen Stiftung fungierte Florian Effenberger, als Stifter trat der Verein Freies Office Deutschland e. V. (früher OpenOffice.org Deutschland e. V.) auf. Am 17. Februar 2012 wurde die Stiftung in Berlin von der Stiftungsaufsicht anerkannt.[35][36] Im Februar 2014 übernahm Thorsten Behrens den Vorsitz.[37]
Unterstützer und Kooperationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Stiftung arbeitet eng mit anderen Organisationen der ehemaligen OpenOffice.org-Gemeinde wie dem deutschen Freies Office Deutschland e. V. und dem brasilianischen BrOffice.org zusammen und erhält Unterstützung von Projekten wie NeoOffice, von Organisationen wie der Free Software Foundation, der Gnome Foundation und der Open Source Initiative und von Firmen wie Google. Die Linux-Distributoren Canonical (Ubuntu), SUSE (openSUSE, SUSE Linux Enterprise Desktop, zur Zeit der Verlautbarung noch unter dem Dach von Novell) und Red Hat (Fedora, Red Hat Enterprise Linux) haben neben ihrer Unterstützung auch die Aufnahme von LibreOffice in die nächsten Versionen ihrer Betriebssysteme zugesagt.[5] Auch die Regierungen verschiedener Länder, darunter Brasilien, Indien, China und Russland, haben sich wegen ihres intensiven Einsatzes von OpenDocument für eine von Firmeninteressen unabhängige Entwicklung ausgesprochen und die Gründung der Document Foundation begrüßt.[38] Schnell nach Gründung des Projekts haben sich große Teile der OpenOffice.org-Community neu organisiert und LibreOffice zugewandt.[39][40] Die Document Foundation betonte seit ihrer Gründung wiederholt, dass sie die Beteiligung neuer Mitglieder und Partner ausdrücklich begrüße.[32] Ende September 2011, ein Jahr nach Gründung des Projekts, zählte die Document Foundation 136 registrierte Mitglieder.[41]
Die Document Foundation ist Mitglied im Open Invention Network und SPI[42] und präsentierte sich bereits im ersten Jahr auf Messen wie der CeBIT und FOSDEM. Sie nimmt beim Google Summer of Code teil.[43]
Konferenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Anlehnung an die jährlich stattfindenden OpenOffice.org-Konferenzen veranstaltet die Document-Foundation seit 2011 jährlich eine „LibreOffice Conference“.
Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Vereinfacht gesagt, ist das Ziel der Stiftung die Entwicklung eines Repertoires digitaler Produktivitäts- und Kreativitätswerkzeuge der nächsten Generation, indem eine nachhaltige, unabhängige und umfassende Community zur Entwicklung Freier und Open-Source-Software [FOSS] auf der Basis offener Standards, gefördert wird.“
In ihrem „Manifest fürs nächste Jahrzehnt“ definiert die Document Foundation die ihrer Arbeit zugrunde liegenden Werte und Ziele. So verpflichtet sie sich dazu, ihren Beitrag zur Überwindung der digitalen Kluft beizutragen, indem sie jedermann den Zugang zu einem kostenlosen Office-Paket ermöglicht. Das bestehende „Monopol der Anbieter von Büro-Software“, gemeint ist das Quasi-Monopol von Microsoft Office, wird abgelehnt, da dieses „de facto eine Steuer auf elektronische freie Meinungsäußerung“ bedeute. Die Vielfalt der Muttersprachen soll gefördert werden, indem sowohl LibreOffice als auch die zugehörigen Dokumentationen in möglichst vielen Sprachen angeboten werden sollen und die Übersetzung in neue Sprachen aktiv gefördert wird. „Die schleichende Dominanz der Computersysteme in einer einzigen Sprache“ soll überwunden werden und niemand gezwungen sein, vor Verwendung eines Computers eine andere Sprache zu erlernen. Die Document Foundation teilt die Ziele des OpenDocument-Projekts und lehnt „die Kontrolle über Dateiformate durch proprietäre Software-Unternehmen“ ab. LibreOffice soll in „einem offenen, transparenten und durch gegenseitige Begutachtung geprägten Softwareentwicklungsprozess, in dem hohe technische Qualität geachtet wird“, entwickelt werden. Das alles soll unter dem Dach einer demokratischen, jedermann offen stehenden Stiftung geschehen, die auch der Beteiligung von Firmen und Organisationen positiv gegenübersteht.[48]
Das Office-Paket[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
OpenOffice.org wurde, insbesondere in den meisten Linux-Distributionen, sukzessiv durch LibreOffice ersetzt. So setzen Ubuntu ab Version 11.04,[49] Fedora ab Version 15,[50] openSUSE ab Version 11.4[51] und Linux Mint ab Version 11[52] auf LibreOffice. Das Debian-Projekt geht noch einen Schritt weiter und ersetzt auch bereits bestehende OpenOffice.org-Installationen in Debian 7.0 automatisch,[53] in Debian 6.0 mit Hilfe eines für den Benutzer verfügbaren Backports,[54] durch LibreOffice. Mit Version 6.3 von Oracle Linux liefert auch Oracle LibreOffice als festen Bestandteil der eigenen Linux-Distribution aus.[55]
Die Document Foundation arbeitet an einer stetigen Verbesserung der Unterstützung von LibreOffice. So wurde im Februar 2012 die Plattform Ask LibreOffice eröffnet, an die sich Anwender bei Problemen wenden können, um von anderen Benutzern Hilfe zu erhalten. Das zunächst nur in englischer Sprache verfügbare Angebot ist inzwischen auch auf Deutsch verfügbar.[56]
Funktionen und Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Da LibreOffice eine Abspaltung von OpenOffice.org darstellt, waren die Funktionen und Eigenschaften der Office-Pakete zunächst im Wesentlichen identisch. Zu Beginn des Projekts erschien unwahrscheinlich, dass Neuerungen in OpenOffice.org aufgenommen werden, die im Rahmen des LibreOffice-Projekts entwickelt wurden. Der Grund waren lizenzrechtliche Erwägungen im Zusammenhang mit der zu dieser Zeit von Oracle vertriebenen, kommerziellen Variante von OpenOffice.org, StarOffice. Im Gegenzug standen einer Aufnahme von Neuerungen in LibreOffice, die im Rahmen des OpenOffice.org-Projekts entwickelt wurden, nichts entgegen (→ siehe auch: Abschnitt „Rechtliches“). Durch die Übergabe des OpenOffice.org-Projekts an die Apache Software Foundation und die Umbenennung des Office-Pakets in Apache OpenOffice wurden diese lizenzrechtlichen Probleme nur teilweise aus dem Weg geräumt. Während eine Codeübernahme von Apache OpenOffice zu LibreOffice weiterhin kein lizenzrechtliches Problem darstellt, ist eine entgegengesetzte Übernahme nur schwer möglich. LibreOffice wurde unter der GNU GPL, einer Lizenz mit Copyleft, veröffentlicht, deren Konzept in der Apache-Lizenz keine Entsprechung findet. Da die GNU GPL aber ein Bestehenbleiben des Copyleft voraussetzt, ist eine Codeübernahme ausgeschlossen. Da LibreOffice unter der Mozilla Public License (MPL) mehrfachlizenziert ist, wäre eine Codeübernahme zumindest in Binärform theoretisch denkbar.
Nach Untersuchungen des von SUSE bezahlten LibreOffice-Entwicklers Michael Meeks sei ein gegenseitiger Codeaustausch aber immer schwieriger und werde durch die fortschreitende Entwicklung immer unwahrscheinlicher.[57] Durch die inzwischen erheblichen Unterschiede im Quelltext beider Projekte sei eine quasi automatische Übernahme von Neuerungen nicht möglich, stattdessen sei es notwendig, jede einzelne Neuerung, die zwischen den Projekten ausgetauscht werden soll, anzupassen. Demnach sei davon auszugehen, dass mit fortschreitender Entwicklung LibreOffice andere Funktionen enthalten wird als OpenOffice.org und lediglich Änderungen, die den Aufwand rechtfertigen, zwischen den Projekten ausgetauscht werden.[58] In geringem Umfang bestanden bereits bei Veröffentlichung der ersten stabilen Version 3.3 Unterschiede zwischen beiden Projekten (→ Abschnitt „LibreOffice 3.3“). Die OpenOffice.org-Abspaltung Go-oo ist in LibreOffice aufgegangen.[59]
LibreOffice ist, wie auch OpenOffice.org, modular aufgebaut und besteht anwenderseitig aus sechs Einzelprogrammen.[60]
Komponente | Beschreibung | |
---|---|---|
Writer | Ein WYSIWYG-Textverarbeitungsprogramm[61] | |
Calc | Ein Tabellenkalkulationsprogramm[62] | |
Impress | Ein Programm zum Erstellen, Bearbeiten und Betrachten von Präsentationen[63] | |
Base | Ein Datenbankmanagementsystem[64] | |
Draw | Ein Grafikprogramm[65] | |
Math | Ein Formeleditor, dessen Formeln auch in anderen Komponenten, wie Writer und Impress, verwendet werden können[66] |
Diese Komponenten können unabhängig voneinander installiert und verwendet werden, dem Konzept des Gesamtpakets folgend. Um unnötigen Mehraufwand zu vermeiden, werden verschiedene Funktionen, wie beispielsweise die Rechtschreibprüfung und der Thesaurus, in mehreren Komponenten verwendet.[67]
Durch diesen modularen Aufbau ist es außerdem möglich, Plug-ins und Vorlagen Dritter zu installieren und zu verwenden. Die Möglichkeiten sind dabei kaum begrenzt und reichen von simplen Dokumentvorlagen über zusätzliche Cliparts bis hin zu komplexen Erweiterungen des Funktionsumfangs. Da die Installation von Zusätzen aus nicht vertrauenswürdigen Quellen ein Sicherheits- und Stabilitätsrisiko darstellt, eröffnete die Document Foundation im September 2011 zwei zunächst als Beta-Version gekennzeichnete Plattformen, die dieses Risiko minimieren und den Benutzer bei der Suche unterstützen sollen. Entwickler können dort Zusätze als freie Software hochladen, welche nach einer Prüfung durch ein Team aus Freiwilligen in die Datenbank aufgenommen und veröffentlicht werden. Die Datenbank soll auch Erweiterungen mit einschließen, die mit OpenOffice.org kompatibel sind.[68] Ende Oktober 2011 wurde die Plattform als final gekennzeichnet[69] und überschritt einen Monat später die Marke von 100 aufgelisteten Erweiterungen.[70]
LibreOffice wird zurzeit in 114 Sprachen angeboten, darunter auch Deutsch.[71] Das Standard-Dateiformat ist OpenDocument.[72]
Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach Angaben der Document Foundation wurde LibreOffice in der ersten Woche nach Start des Projekts 350.000 Mal heruntergeladen. Sechs Monate nach Start des Projekts stieg die Zahl der Downloads auf 1,3 Millionen, Downloads über andere Webseiten und die Paketverwaltung von Linux-Distributionen nicht mitgezählt.[43] Zum ersten Geburtstag im September 2011 konnte das Projekt bereits über 6 Millionen Downloads verzeichnen. Allein im September 2011 wurde das Office-Paket 900.000 Mal heruntergeladen, wofür 81 Spiegelserver zur Verfügung standen. Hinzu kommen geschätzte 1,5 Millionen Downloads über andere Webseiten.[73]
Die Document Foundation schätzt, dass weltweit 10 Millionen Menschen LibreOffice aktiv verwenden und über Downloads oder CDs bezogen haben. Hinzu kommen geschätzte 15 Millionen Nutzer, die LibreOffice über die Paketverwaltung ihrer Linux-Distribution beziehen. Die Stiftung plant, bis zum Ende des Jahrzehnts diese Zahl von 25 Millionen Nutzern auf über 200 Millionen Nutzer zu steigern.[41] Auch die ersten größeren Unternehmen erklärten ihre Absicht, künftig auf LibreOffice zu setzen. So wechselten beispielsweise die Kopenhagener Krankenhäuser[74] und das dänische Verkehrsministerium zu LibreOffice.[75] Die Verwaltung der französischen Region Île-de-France gab im Oktober 2011 bekannt, 800.000 USB-Sticks, welche LibreOffice und andere freie Software beinhalten sollen, an Studenten verschenken zu wollen.[76]
Unterstützte Plattformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
LibreOffice steht für die Betriebssysteme Microsoft Windows (ab XP), Linux (ab Kernel 2.6.18) und Mac OS X (ab Version 10.4) zur Verfügung. Microsoft Windows 2000 wird seit der Version 4.0 von LibreOffice nicht mehr unterstützt. Zum Betrieb von LibreOffice 3.x unter Microsoft Windows 2000 wird der Windows Installer in Version 3.1 oder höher benötigt. Die Linux-Version benötigt zusätzlich verschiedene Pakete und Bibliotheken Dritter, die bei der Mehrzahl der Distributionen ab Erscheinungsdatum Anfang 2007 bereits mitgeliefert werden. Ende Januar 2015 wurde eine Beta-Version des LibreOffice-Viewer für Android veröffentlicht. Mit diesem können Open-Document-Dateien angeschaut, jedoch noch nicht bearbeitet werden. Zurzeit werden Textdokumente, Präsentationen und bedingt Tabellenkalkulationen unterstützt. Zurzeit (Stand: 22. Januar 2015) soll die Anzeigefunktion verbessert werden, wann die geplante Bearbeitungsmöglichkeit hinzukommt, ist unbekannt.[77]
Nach Herstellerangaben sind die minimalen Systemvoraussetzungen für Windows und Linux ein Intel-Pentium-kompatibler Prozessor (ab Intel Pentium III), 256 MB RAM und 1,55 GB Festplattenspeicher. Die Versionen für Mac benötigen mindestens einen PowerPC- oder Intel-Pentium-Prozessor, 512 MB RAM und 800 MB Festplattenspeicher. Die Bildschirmauflösung sollte mindestens 1024×768 Bildpunkte betragen.
Da der Quelltext des Office-Pakets verfügbar ist, ist eine Installation auch auf anderen Plattformen wie Solaris, FreeBSD und anderen Unix-Varianten möglich – in diesem Fall sind die minimalen Systemvoraussetzungen der Linux-Variante zu erfüllen. Auch Portierungen auf weitere, nicht genannte Plattformen sind möglich.[78]
Portable Ausgabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
LibreOffice erfordert unter Windows im Normalfall eine Installation auf dem Zielsystem, was den rechnerübergreifenden Einsatz mit Wechseldatenträgern (beispielsweise USB-Sticks oder Speicherkarten) erschwert. Mit Hilfe einer portablen Ausgabe ist es möglich, das Office-Paket auch ohne Installation und unter Beibehaltung der Programmeinstellungen zu verwenden. Die offizielle portable Ausgabe wurde auch bereits in das Projekt PortableApps aufgenommen. Nach dem Entpacken auf dem Wechseldatenträger kann LibreOffice mit dem vollen Funktionsumfang verwendet werden; alle Anwendungsdaten wie Programmeinstellungen werden ebenfalls auf dem Wechseldatenträger gespeichert, wodurch keinerlei Daten auf dem System verbleiben sollen.[79]
LibreOffice-Box[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Herbst 2010 wurde erstmals die LibreOffice-Box veröffentlicht.[80][81] Das von der Document Foundation offiziell unterstützte Projekt stammt vom Freies Office Deutschland e. V. (vormals OpenOffice.org Deutschland e. V.), der zuvor die vergleichbare OpenOffice.org PrOOo-Box anbot. Die LibreOffice-Box ist eine DVD, die – neben der Java-Laufzeitumgebung und jeweils aktuellen Version von LibreOffice für Windows, Mac OS X und Linux – verschiedene weitere Features rund um das Projekt beinhaltet, beispielsweise Dokumentvorlagen, Cliparts und verschiedene Plug-ins wie Anaphraseus und ein Wörterbuch. Zusätzlich sind verschiedene Programme beigelegt, die im Büroalltag häufig benötigt werden, wie beispielsweise 7-Zip, Inkscape, Mozilla Firefox und Ghostscript. Für LibreOffice-Entwickler enthält die DVD neben dem Quelltext des Programms auch das Software Development Kit und verschiedene weitere Programme für Entwickler.[82]
LibreOffice Impress Remote[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit der Version 4.0 wurde die LibreOffice Impress Remote eingeführt, mit der Präsentationen per Bluetooth oder WLAN ferngesteuert werden können. Diese Fernsteuerung muss nur in LibreOffice selbst aktiviert werden. Die LibreOffice Impress Fernsteuerung existiert als App für Android, Apple iOS und Pebble Armbanduhren.[83][84][85]
Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bereits zum Start der Document Foundation am 28. September 2010 erschien die erste Beta-Version 3.2.99.1.[4] Während zu diesem Zeitpunkt lediglich 20 Personen an der Entwicklung des Office-Pakets arbeiteten, ist diese Zahl bei der Veröffentlichung der stabilen Version 3.3 bereits auf über 100 gestiegen.[86] Zwei Monate später stieg die Zahl der Entwickler auf 150.[43] Ein Jahr nach Gründung, im September 2011, zählte das Projekt 270 Entwickler und nochmal so viele Übersetzer.[41] Im Jahr 2011 wuchs die Entwickleranzahl nahezu linear und stieg zum Januar 2012 auf 390 Entwickler.[87] Die Mehrzahl dieser ist ehrenamtlich für das Projekt tätig, einige der im Projekt engagierten Unternehmen richten aber auch Mitarbeiterteams ein, die die LibreOffice-Entwicklung vorantreiben sollen.[38][88]
Zum ersten Geburtstag des Projekts im September 2011 wurde die Codebasis von LibreOffice analysiert. So waren zu diesem Zeitpunkt nur noch 20 Prozent des Codes direkt auf OpenOffice.org zurückzuführen, 25 Prozent entfielen auf ehrenamtliche Entwickler und die verbleibenden 55 Prozent wurden von verschiedenen Unternehmen beigesteuert. Dabei wurden 25 Prozent der Codebasis von SUSE-Mitarbeitern und weitere 20 Prozent von Red Hat entwickelt.[41]
In den 18 Monaten seit der Abspaltung von OpenOffice.org haben ungefähr 80 Entwickler pro Monat an über 30.000 Codebeiträgen gearbeitet.[89] Ein Vergleich von LibreOffice und OpenOffice im März 2014 ergab, dass LibreOffice sowohl bei der Häufigkeit der Updates als auch bei Zahl der Entwickler und eingereichten Changesets weit vor OpenOffice liegt.[90]
Veröffentlichungszyklen und Qualitätsmanagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Projekt plant, feste Veröffentlichungszyklen neuer Versionen einzuhalten, und möchte diese mit dem im Umfeld der freien Software üblichen, sechsmonatigen März-September-Veröffentlichungszyklus synchronisieren. Da insbesondere von Linux-Distributoren Vorlaufzeiten erwünscht sind, sieht die Planung Veröffentlichungen im Februar und August eines jeden Jahres vor. Stabilitätsaktualisierungen, welche in der Regel ausschließlich Fehlerkorrekturen enthalten, sollen, sofern notwendig, in ungefähr monatlichen Abständen erscheinen. Da ein Entwicklungszweig ein Jahr lang mit derartigen Aktualisierungen versorgt werden soll, werden folglich vom Projekt der jeweils aktuelle und der vorausgehende Entwicklungszweig unterstützt.[91][92]
Das Qualitätsmanagement der Document Foundation hat erheblich Einfluss darauf, für welche Anwenderkreise welche Veröffentlichung als die zu verwendende empfohlen wird. Die Versionen werden in die Kategorien „Developer“, „Bleeding Edge“, „Stable“, „Very Stable“ und „Rock Solid“ eingeteilt. Selbstkompilierte Versionen, Nightly Builds, Vorschauversionen und Freigabekandidaten fallen grundsätzlich in die Kategorie „Developer“ und sollten ausschließlich von dieser Benutzergruppe (Softwareentwickler) verwendet werden. Die jeweils erste Version eines neuen Entwicklungszweigs, beispielsweise LibreOffice 3.4.0, wird als „Bleeding Edge“ betrachtet und nur Early Adoptern empfohlen. Für die Verwendung im weniger professionellen Umfeld, beispielsweise für Privatanwender, ist ein neuer Entwicklungszweig ab dem ersten Stabilitätsupdate, beispielsweise LibreOffice 3.4.1, geeignet und wird in die Kategorie „Stable“ eingeteilt. Die Kategorie „Very Stable“, welche mit dem zweiten Stabilitätsupdate vergeben wird, richtet sich an konservative Anwendergruppen, also beispielsweise Privatanwender, denen eine hohe Stabilität wichtig ist sowie kleine und mittlere Unternehmen. Als „Rock Solid“ werden Versionen betrachtet, die auch für Anwender geeignet sind, die auf größtmögliche Stabilität angewiesen sind, wie etwa Großunternehmen. Dieser Status wird mit dem dritten Stabilitätsupdate erreicht. Nach den Planungen der Document Foundation wird anschließend ein neuer Entwicklungszweig veröffentlicht, in dem der Kreislauf von neuem beginnt. Für die Anwendergruppen, für die in neuen Entwicklungszweigen noch keine Versionen erschienen sind, wird die jeweils letzte Version des vorangegangenen Entwicklungszweigs, die folglich als „Rock Solid“ eingestuft sein wird, empfohlen.[93] Unternehmen sollten generell in Erwägung ziehen, professionelle Hilfe bei der Migration in Anspruch zu nehmen. Die Document Foundation möchte dafür zukünftig eine Liste zertifizierter Organisationen zur Verfügung stellen.[94][95][96]
Die nachfolgende Tabelle berücksichtigt die ursprünglich geplanten Lebenszyklen von LibreOffice 3.5 und 3.6 sowie den Beginn des Lebenszyklus von LibreOffice 4.0. Die Tabelle soll neben dem angepeilten Veröffentlichungszyklus auch die jeweiligen Qualitätskategorien der einzelnen Versionen der Entwicklungszweige verdeutlichen. Die tatsächlichen Erscheinungstermine der Versionen weichen zum Teil ab, so wurde beispielsweise LibreOffice 3.7 in 4.0 umbenannt. Die Entwicklungszweige 3.3 und 3.4 folgten einem leicht abweichenden Zeitschema, die Qualitätskategorien finden Anwendung seit Version 3.4.1. Den Planungen der Document Foundation entsprechend, sollen alle nachfolgenden Versionen dem dargestellten Schema folgen.
[91] | 2012 | 2013 | |||||||||||||||||
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Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | |
3.5-Familie | 3.5.0 | 3.5.1 | 3.5.2 | 3.5.3 | 3.5.4 | 3.5.5 | 3.5.6 | ||||||||||||
3.6-Familie | 3.6.0 | 3.6.1 | 3.6.2 | 3.6.3 | 3.6.4 | 3.6.5 | 3.6.6 | ||||||||||||
4.0-Familie | 4.0.0 | 4.0.1 | 4.0.2 | 4.0.3 | 4.0.4 | ||||||||||||||
Developer | Selbstkompilierte Versionen, Nightly Builds, Vorschauversionen und Freigabekandidaten | ||||||||||||||||||
Bleeding Edge | 3.5.0 | 3.5.1 | 3.5.2 | 3.5.3 | 3.5.4 | 3.6.0 | 3.6.1 | 3.6.2 | 3.6.3 | 3.6.4 | 4.0.0 | 4.0.1 | 4.0.2 | 4.0.3 | 4.0.4 | ||||
Stable | 3.5.5 | 3.6.5 | |||||||||||||||||
Very Stable | |||||||||||||||||||
Rock Solid | 3.5.6 | 3.6.6 | |||||||||||||||||
Versionen und Versionsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
LibreOffice knüpft bei der Vergabe seiner Versionsnummern direkt an OpenOffice.org an. Die erste stabile Veröffentlichung lautete daher 3.3.0 und wird vom Projekt als Nachfolger von OpenOffice.org 3.2.1 betrachtet.
Zweig | Version | Release | Supportende | Anmerkungen | |
---|---|---|---|---|---|
3.3 | 3.3.0 | 25. Januar 2011[97] | 17. September 2011[98] | Erste stabile Veröffentlichung auf Basis von OpenOffice 3.3. Auszüge aus dem Changelog:[99]
Weitere Informationen bezüglich LibreOffice 3.3 sind im entsprechenden Unterabschnitt aufgeführt. |
|
3.3.1 | 23. Februar 2011[100] | ||||
3.3.2 | 22. März 2011[101] | ||||
3.3.3 | 16. Juni 2011[102] | ||||
3.3.4 | 17. August 2011[103] | ||||
3.4 | 3.4.0 | 3. Juni 2011[104] | 19. April 2012[105] | Auszüge aus dem Changelog:[106]
Weitere Informationen bezüglich LibreOffice 3.4 sind im entsprechenden Unterabschnitt aufgeführt. |
|
3.4.1 | 1. Juli 2011[107] | ||||
3.4.2 | 1. August 2011[108] | ||||
3.4.3 | 31. August 2011[109] | ||||
3.4.4 | 9. November 2011[110] | ||||
3.4.5 | 16. Januar 2012[111] | ||||
3.4.6 | 22. März 2012[112] | ||||
3.5 | 3.5.0 | 14. Februar 2012[113] | 8. November 2012[114] | Auszüge aus dem Changelog:[115]
Weitere Informationen bezüglich LibreOffice 3.5 sind im entsprechenden Unterabschnitt aufgeführt. |
|
3.5.1 | 15. März 2012[116] | ||||
3.5.2 | 5. April 2012[117] | ||||
3.5.3 | 2. Mai 2012[118] | ||||
3.5.4 | 30. Mai 2012[119] | ||||
3.5.5 | 11. Juli 2012[120] | ||||
3.5.6 | 15. August 2012[121] | ||||
3.5.7 | 18. Oktober 2012[122] | ||||
3.6 | 3.6.0 | 8. August 2012[123] | 15. August 2013[124] | Auszüge aus dem Changelog:[125]
Weitere Informationen bezüglich LibreOffice 3.6 sind im entsprechenden Unterabschnitt aufgeführt. |
|
3.6.1 | 28. August 2012[126] | ||||
3.6.2 | 4. Oktober 2012[127] | ||||
3.6.3 | 1. November 2012[128] | ||||
3.6.4 | 5. Dezember 2012[129] | ||||
3.6.5 | 30. Januar 2013[130] | ||||
3.6.6 | 11. April 2013[131] | ||||
3.6.7 | 18. Juli 2013[132] | ||||
4.0 | 4.0.0 | 7. Februar 2013[133] | 21. November 2013[134] | Auszüge aus dem Changelog:[135]
Weitere Informationen bezüglich LibreOffice 4.0 sind im entsprechenden Unterabschnitt aufgeführt. |
|
4.0.1 | 6. März 2013[136] | ||||
4.0.2 | 4. April 2013[137] | ||||
4.0.3 | 8. Mai 2013[138] | ||||
4.0.4 | 19. Juni 2013[139] | ||||
4.0.5 | 22. August 2013[140] | ||||
4.0.6 | 24. Oktober 2013[141] | ||||
4.1 | 4.1.0 | 25. Juli 2013[142] | 28. Mai 2014[143] | Auszüge aus dem Changelog:[144]
Weitere Informationen bezüglich LibreOffice 4.1 sind im entsprechenden Unterabschnitt aufgeführt. |
|
4.1.1 | 29. August 2013[145] | ||||
4.1.2 | 4. Oktober 2013[146] | ||||
4.1.3 | 1. November 2013[147] | ||||
4.1.4 | 18. Dezember 2013[148] | ||||
4.1.5 | 11. Februar 2014[149] | ||||
4.1.6 | 29. April 2014[150] | ||||
4.2 | 4.2.0 | 30. Januar 2014[151] | 6. Januar 2015[152] | Auszüge aus dem Changelog:[153]
Weitere Informationen bezüglich LibreOffice 4.2 sind im entsprechenden Unterabschnitt aufgeführt. |
|
4.2.1 | 20. Februar 2014[154] | ||||
4.2.2 | 23. März 2014[155] | ||||
4.2.3 | 10. April 2014[156] | ||||
4.2.4 | 8. Mai 2014[157] | ||||
4.2.5 | 20. Juni 2014[158] | ||||
4.2.6 | 5. August 2014[159] | ||||
4.2.7 | 30. Oktober 2014[160] | ||||
4.2.8 | 12. Dezember 2014[161] | ||||
4.3 | 4.3.0 | 30. Juli 2014[162] | 27. Mai 2015[163] | Auszüge aus dem Changelog:[164]
Weitere Informationen bezüglich LibreOffice 4.3 sind im entsprechenden Unterabschnitt aufgeführt. |
|
4.3.1 | 28. August 2014[165] | ||||
4.3.2 | 25. September 2014[166] | ||||
4.3.3 | 30. Oktober 2014[160] | ||||
4.3.4 | 14. November 2014[167] | ||||
4.3.5 | 18. Dezember 2014[168] | ||||
4.3.6 | 20. Februar 2015[169] | ||||
4.3.7 | 25. April 2015[170] | ||||
4.4 | 4.4.0 | 29. Januar 2015[171] | 31. Dezember 2015[172] | Auszüge aus dem Changelog:[173]
Weitere Informationen bezüglich LibreOffice 4.4 sind im entsprechenden Unterabschnitt aufgeführt. |
|
4.4.1 | 26. Februar 2015[174] | ||||
4.4.2 | 2. April 2015[175] | ||||
4.4.3 | 7. Mai 2015[176] | ||||
4.4.4 | 30. Juni 2015[177] | ||||
4.4.5 | 30. Juli 2015[178] | ||||
4.4.6 | 3. November 2015[179] | ||||
4.4.7 | 10. Dezember 2015[180] | ||||
5.0 | 5.0.0 | 5. August 2015[181] | 29. Mai 2016[182] | Auszüge aus dem Changelog:[183]
Weitere Informationen bezüglich LibreOffice 5.0 sind im entsprechenden Unterabschnitt aufgeführt. |
|
5.0.1 | 27. August 2015[184] | ||||
5.0.2 | 23. September 2015[185] | ||||
5.0.3 | 3. November 2015[179] | ||||
5.0.4 | 17. Dezember 2015[186] | ||||
5.0.5 | 15. Februar 2016[187] | ||||
5.0.6 | 5. Mai 2016[188] | ||||
5.1 | 5.1.0 | 10. Februar 2016[189] | 27. November 2016[190] | Auszüge aus dem Changelog:[191]
Weitere Informationen bezüglich LibreOffice 5.1 sind im entsprechenden Unterabschnitt aufgeführt. |
|
5.1.1 | 10. März 2016[192] | ||||
5.1.2 | 7. April 2016[193] | ||||
5.1.3 | 12. Mai 2016[194] | ||||
5.1.4 | 23. Juni 2016[195] | ||||
5.1.5 | 3. August 2016[1] | ||||
5.2 | 5.2.0 | 3. August 2016 [1] | 4. Juni 2017 [196] | Unterstützung für den Standard des TSCP, verbesserter Import von docx- und rtf-Dokumenten, die Werkzeugleiste wird nun vereinfacht dargestellt | |
Legende:
Ältere Version; nicht mehr unterstützt
Ältere Version; noch unterstützt
Aktuelle Version
Zukünftige Version
|
"Fresh" (neueste Version) und "Still" (stabile Version)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Neben den Entwicklerversionen gibt es seit März 2014 und Version 4.2.2 zu jedem Zeitpunkt zwei wichtige veröffentlichte Versionen von LibreOffice: "Fresh", die neueste Version, und "Still", die stabile Version. Die Namen dieser zwei Versionen weisen darauf hin, dass sie jeweils für unterschiedliche Einsatzszenarien geeignet sind.[197] Die zwei Versionen von LibreOffice werden wie folgt charakterisiert:
- "Fresh" – ist die neueste Bugfix-Veröffentlichung der aktuellen Hauptversion, in der die neuesten Verbesserungen enthalten sind, in der aber auch Programmfehler sein können, die in der "Still"-Version nicht vorhanden sind.
- "Still" (früher "Stable" genannt) – ist die letzte Bugfix-Veröffentlichung der vorangegangenen Hauptversion. Bei dieser Version wurden bereits mehrere Monate lang Fehler behoben. Diese Version wird für Benutzer empfohlen, bei denen die Stabilität im Vordergrund steht.
Erste Version: LibreOffice 3.3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
LibreOffice 3.3 basiert auf OpenOffice.org 3.3, dessen Codebasis gesichtet und überarbeitet wurde. Die Import-, Öffnen- und Speicherfunktionen wurden verbessert, so ist in allen Programmen des Office-Pakets das Öffnen und Speichern von Dokumenten als einzelnes XML-Dokument möglich. Der Druckdialog wurde überarbeitet und soll dem Benutzer einen übersichtlicheren und schnelleren Zugriff auf die wesentlichen Funktionen bieten. Auf Linux-Systemen ist das Java Media Framework zum Abspielen von Musik und Filmen nicht mehr erforderlich.
Der Import von PDF-Dokumenten ist nun möglich. Diese werden in Draw geöffnet und können dort bearbeitet und wieder gespeichert werden. Eine Integration in Dokumente ist als OLE-Objekt in jedem Programm des Office-Pakets möglich. Zur Standardinstallation wurden verschiedene Plug-ins hinzugefügt, die den Funktionsumfang von LibreOffice erweitern. Die grafische Benutzeroberfläche hat Detailverbesserungen erhalten und ist in 19 zusätzlichen Sprachen verfügbar.
Mit Veröffentlichung der Version 3.3.1 erhielt das Office-Paket außerdem neue Dokumenten-Icons.[100]
Writer hat eine überarbeitete Funktion zur Autokorrektur erhalten, und Titelseiten lassen sich mit Hilfe eines neuen Dialogs leichter verwalten. Der Navigator, mit dessen Hilfe die Struktur größerer Dokumente schneller und leichter nachvollzogen werden kann, wurde überarbeitet. Die Such- und die Statistikfunktionen wurden im Detail verbessert. In Microsoft-Word-Dokumenten lassen sich Formulare einfügen und in Lotus Word Pro und Microsoft Works erstellte Dokumente können importiert werden. Der Import von in WordPerfect erstellten Dokumenten wurde wie auch der Export ins Rich Text Format deutlich verbessert.
In Calc wurde die Möglichkeit überarbeitet, Tastenkürzel zu verwenden. So ist beispielsweise die Navigation in Formeln mittels Tastenkombinationen möglich. Das Öffnen von Tabellendokumenten wurde generell beschleunigt. Das Anlegen neuer Tabellenblätter wurde vereinfacht, die zugehörigen Registerkarten lassen sich einfärben. Die Zahl der in einem Tabellenblatt nutzbaren Zeilen wurde von 65.536 auf 1.048.576 erhöht. In Diagrammen können mehrere, hierarchisch strukturierte Achsenbezeichnungen dargestellt werden. Draw kann Grafiken im SVG-Format bearbeiten; der Import in die übrigen Programme des Office-Pakets ist ebenfalls möglich. Das Öffnen von Microsoft-PowerPoint-Dokumenten in Impress wurde beschleunigt und die Handhabung von Folien-Layouts verbessert.
Zusätzlich sind alle Neuerungen von OpenOffice.org 3.3 auch in LibreOffice 3.3 enthalten.[18][198] Das gilt auch für die im Rahmen von Go-oo entwickelten Verbesserungen.[59]
Weitere 3.x-Versionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die folgenden Versionen von LibreOffice zielten nicht auf große Änderungen, sondern kleine inkrementelle Verbesserungen hinsichtlich Schnelligkeit, geringeren Verbrauchs von Systemressourcen, Stabilität, Fehlerfreiheit, Kompatibilität und neuer Funktionalität. Ein weiteres wichtiges Ziel war die Aufarbeitung des Quelltextes, um diesen für neue Programmierer einfacher verständlich und bearbeitbar zu machen. Im Zuge dieser Aufarbeitung wurde viel unbenutzter Quelltext entfernt und die Implementierung automatisierter Tests vorangetrieben. Darüber hinaus wurden Abhängigkeiten von anderen Programmen, insbesondere Java, reduziert.
Bei der Entwicklung von LibreOffice 3.4 wurde das Hauptaugenmerk auf Stabilität gelegt. So finden sich zwar auch zahlreiche Neuerungen in dieser neuen Hauptversion („major release“), die Großzahl der Änderungen entfällt aber auf Verbesserungen der Stabilität und Geschwindigkeit. So arbeitet LibreOffice unter Linux schneller und verbessert die Textdarstellung, wurde entschlackt und nimmt auf allen Plattformen weniger Arbeitsspeicher in Anspruch. Die Graphite-Engine wurde neu geschrieben, wodurch sie neben einer höheren Stabilität auch zehnmal schneller arbeiten soll. Die Unterstützung spezieller internationaler Schriftarten, unter anderem Rechts-nach-Links-Schriftarten wurde verbessert. Neben der altbekannten Suchfunktion wurde eine Suchleiste, wie auch aus modernen Webbrowsern bekannt, hinzugefügt. Die Kompatibilität zu OpenDocument und zu den OOXML-Formaten wurde verbessert.
LibreOffice 3.5 konzentriert sich, wie bereits LibreOffice 3.4, primär auf Fehlerkorrekturen und die weitere Überarbeitung des Quellcodes. In LibreOffice 3.5 neu hinzugekommen ist unter anderem eine Online-Update-Funktion, die unter Windows und Mac Aktualisierungen der Software automatisch einspielt und die Windows-Installationsdatei liegt als MSI-Paket vor. Für die Verschlüsselung wird AES statt Blowfish verwendet. Die Bedienoberfläche wurde insbesondere bei der Behandlung von Kopf- und Fußzeilen und Seitenumbrüchen sowie der Bearbeitung von Grafiken überarbeitet und vereinfacht. Die Unterstützung für die ODF-Openformula-Spezifikationen wurde verbessert, ein nativer Treiber für PostgreSQL-Datenbanken hinzugefügt, der Import von Microsoft-Visio-Grafiken in Draw wurde erstmals ermöglicht und der Import von RTF-Textdokumenten wurde verbessert.[199][200]
Wie bereits bei den Vorgängerversionen konzentrierte sich das LibreOffice-Projekt auch bei der vierten Hauptversion 3.6 eher auf zahlreiche Detailverbesserungen und Fehlerkorrekturen anstelle von einzelnen, umfangreichen Neuerungen. Neben zusätzlichen Optionen für Formatierungen in Writer und Calc können Dokumenten beim PDF-Export Wasserzeichen hinzugefügt werden. Die Oberfläche der Office-Suite wurde bereinigt und erhielt einige Detailverbesserungen, so werden Statistiken wie die Wortzahl des geöffneten Writer-Dokuments in der Statuszeile angezeigt, und das Design von Startbildschirm, „Start Center“ und Info-Bildschirm wurde vereinheitlicht. Verschiedene Dialoge wurden überarbeitet und bestehende Beschränkungen entfernt, insbesondere wurde das Kontextmenü an einigen Stellen erweitert, wodurch Funktionen schneller erreicht werden können. Der Import von „Smart Arts“ aus Microsoft-Office-Dokumenten und von Grafiken aus CorelDraw wurde erweitert, die Unterstützung der ODF-Openformula-Spezifikation wurde verbessert und unter Linux wurde die Unterstützung für GTK-Themes und Trinity verbessert.
4.x-Versionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
LibreOffice 4.0 bringt wie die vorigen Versionen eine Reihe kleiner Neuerungen und einige Verbesserungen in der Kompatibilität mit verschiedenen Formaten, insbesondere dem docx-Format. Einige dieser Verbesserungen wurden aus der Lotus-Suite importiert, deren Quelltext IBM an Apache OpenOffice gespendet hat. Die bedeutendsten Änderungen, die zur Begründung des Versionssprungs angeführt werden, sind allerdings nicht für Nutzer offensichtlich. So wurde die Relizenzierung des Quelltextes abgeschlossen, der nun vollständig unter der GPL 3 und folgenden Versionen, der LGPL 3 und folgenden Versionen sowie der MPL lizenziert ist.[201] Außerdem wurde die offizielle Unterstützung für einige sehr alte Formate eingestellt und die veraltete Funktionalität der Uno-Programmierschnittstelle entfernt. Damit besteht erstmals ein Unterschied zwischen den Programmierschnittstellen von LibreOffice und Apache OpenOffice, so dass Erweiterungen für eines der Programme in Zukunft nicht mehr automatisch mit dem jeweils anderen Programm kompatibel sind. Die Abhängigkeit von Java wurde weiter reduziert, aber nicht vollständig beseitigt.
Seit Version 4.4 bringt LibreOffice die freien Schriftarten Carlito und Caladea mit, die metrikkompatibel zu den proprietären Schriftarten Calibri und Cambria sind und als Ersatz für diese eingesetzt werden, wenn Letztere nicht installiert sind. Microsoft Office verwendet seit 2007 die Schriftart Calibri als Standardschriftart, die freien Schriftarten verbessern daher die wahrgenommene Kompatibilität mit Microsoft-Office-Dokumenten erheblich.
5.x-Versionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Hauptversion 4.5, die Ende Juli oder Anfang August 2015 erscheinen sollte, wurde im April 2015 kurzfristig in „Version 5.0“ umbenannt.[202] Der Veröffentlichungstermin im Sommer 2015 wurde für diese nun erste Veröffentlichung der Version 5 allerdings beibehalten.[203] Möglicherweise wurde die Hauptversionsnummer erhöht, weil LibreOffice 5 unter Android Texte nicht nur anschauen (wie seit Mai 2015 möglich[204]), sondern auch bearbeiten kann.[205] Zudem wird ab LibreOffice 5 eine reine 64-Bit-Variante für Windows angeboten, die allerdings mit gewissen Einschränkungen einhergeht (beispielsweise keine Unterstützung für Windows XP).[205] Die Version 5.0.0 erschien am 5. August 2015.[206] Die Version 5.0.4, welche nach dem LibreOffice-Qualitätsmanagement bereits als sehr stabil beurteilt wird und für Anwender gedacht ist, die auf größtmögliche Stabilität angewiesen sind, erschien am 17. Dezember 2015.[207] Die nächste Hauptversion 5.1 erschien am 10. Februar 2016.[189] Die darauf folgende Hauptversion 5.2 ist am 3. August 2016 erschienen.[1]
Rechtliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
LibreOffice ist, wie auch OpenOffice.org, freie Software. Vor der Übertragung des OpenOffice.org-Projekts an die Apache Software Foundation wurde OpenOffice.org unter der GNU Lesser General Public License (LGPL) in Version 3 veröffentlicht. Die dem Benutzer häufig eingeräumte Möglichkeit, eine neuere Version der Lizenz zu nutzen, bestand nicht.[208] Das galt folglich zunächst auch für LibreOffice. Durch die Übertragung von OpenOffice.org an die Apache Software Foundation ist der Programmcode auch unter der hauseigenen Lizenz, der Apache-Lizenz, erhältlich. Diese erlaubt sowohl eine nahezu bedingungslose Weiternutzung als auch eine Wiederveröffentlichung unter vollkommen anderen Bedingungen. Da die Document Foundation freie Softwarelizenzen mit Copyleft bevorzugt und die Apache-Lizenz ein derartiges Lizenzmodell ermöglicht, ist LibreOffice unter der LGPL in Version 3 oder neuer und der Mozilla Public License (MPL) in Version 1.1 oder neuer mehrfachlizenziert.[209]
Sowohl bei LibreOffice als auch bei OpenOffice.org werden dem Anwender die aus dieser Lizenzierung entstehenden Freiheiten uneingeschränkt zugestanden. Vor der Übertragung des OpenOffice.org-Projekts an die Apache Software Foundation wurden beteiligte Entwickler, anders als bei LibreOffice, mit Bestimmungen konfrontiert, die ihre Rechte einschränken. Oracle verfolgte, wie auch schon Sun Microsystems seit Bestehen des Projekts, bei der Entwicklung von OpenOffice.org das Ziel, die urheberrechtlichen Verwertungsrechte zu erhalten. Um das zu realisieren, musste jeder Entwickler, der eine Verbesserung einbringen wollte, das Sun Microsystems Inc. Contributor Agreement unterschreiben. Die Wirkung dieser Vereinbarung war unter anderem, dass Oracle das Recht zugesprochen wurde, die Lizenz, unter der die eingebrachten Verbesserungen veröffentlicht werden, zu wählen.[210] Erst dadurch war es Oracle möglich, in OpenOffice.org eingebrachte Änderung zurück in ihr kostenpflichtiges, proprietäres Office-Paket StarOffice fließen zu lassen.
Die Vereinbarung ging jedoch noch weiter und sprach alle urheberrechtlichen Rechte des Entwicklers auch Oracle zu – es entstand eine „gemeinsame Urheberschaft“.[211] Die Vereinbarung wurde insbesondere auch deshalb kritisiert,[212][213] da diese gemeinsame Urheberschaft erlosch, sobald eine Änderung an der eingebrachten Verbesserung vorgenommen wurde. Konkret bedeutete dies, dass eine gemeinsame Urheberschaft nur so lange bestand, wie die eingebrachte Verbesserung unverändert blieb – wurde sie verändert, verlor der ursprüngliche Entwickler seine Rechte. Die Vereinbarung war in diesem Fall mit einer Übertragung jeglicher Urheberrechte gleichbedeutend.[214] Oracle wurde mit dieser Vereinbarung auch das Recht zugesprochen, gewerbliche Schutzrechte (Patente, Gebrauchsmuster, Geschmacksmuster, Marken usw.) anzumelden und in Anspruch zu nehmen sowie das dafür notwendige Eigentum geltend zu machen.[215]
Anders als bei OpenOffice.org brauchten Entwickler, die ihre Verbesserungen LibreOffice zur Verfügung stellen möchten, nie derartige Vereinbarungen zu unterzeichnen. Sie blieben dadurch alleinige Inhaber des Urheberrechts.[209] Seit der Übertragung des OpenOffice.org-Projekts an die Apache Software Foundation gilt das entsprechend auch bei OpenOffice.org. Dennoch seien laut der Document Foundation gerade diese rechtlichen Aspekte ausschlaggebend dafür gewesen, dass sich schnell nach Gründung des Projekts weit mehr Entwickler LibreOffice zuwandten, als es jemals zuvor bei OpenOffice.org der Fall gewesen sei.[41]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Dieter Brors, Ralf Nebelo: Kampf der Zwillinge: LibreOffice fordert OpenOffice heraus. In: c’t – magazin für computertechnik. Nr. 5. Hannover 2011, S. 106–109 (Der Artikel beschreibt die Unterschiede zwischen LibreOffice 3.3 und OpenOffice.org 3.3).
- Karsten Günther: LibreOffice – kurz & gut. 1. Auflage. O’Reilly, Beijing/Cambridge/Farnham/Köln/Sebastopol/Tokyo 2011, ISBN 978-3-86899-118-5.
- Thomas Krumbein: LibreOffice 3 – Einstieg und Umstieg: Kompakte Einführung in alle Module. 1. Auflage. Tintal Verlag, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-943771-01-5.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- LibreOffice
- LibreOffice-Box
- The Document Foundation (englisch)
- Erweiterungen und Vorlagen für LibreOffice (teilweise englisch)
- Linkkatalog zum Thema LibreOffice bei DMOZ
- Florian Effenberger: Die Document Foundation – 18 Monate danach. (Memento vom 24. April 2012 im Internet Archive) Video-Vortrag von der CeBIT 2012
- Versionshinweise (Release Notes) für LibreOffice 4.0 (deutsch)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b c d Italo Vignoli: LibreOffice 5.2 “fresh” released, for Windows, Mac OS and GNU/Linux. In: LibreOffice Blog. 3. August 2016, abgerufen am 3. August 2016 (englisch).
- ↑ Projekteigener Quellcode, d. h. von Entwicklern direkt an das LibreOffice-Projekt übergebener Quellcode, sowie projekteigener Quellcode von Apache OpenOffice (seit LibreOffice 4.0), ist dual-lizenziert unter MPL, LGPL v3+ und GPL v3+. Externe Bibliotheken sind ggf. abweichend lizenziert, mindestens aber mit LGPL 3-only.
- ↑ Florian Effenberger: Re: [libreoffice-marketing] Abbreviation for LibreOffice? In: LibreOffice Marketing mailing list. The Document Foundation, 9. Mai 2011, abgerufen am 2. November 2012 (englisch).
- ↑ a b c d e f OpenOffice.org Community announces The Document Foundation. The Document Foundation, 28. September 2010, abgerufen am 8. Oktober 2010 (englisch).
- ↑ a b c d Ingo Pakalski: Document Foundation: Aus Openoffice.org wird LibreOffice. Golem.de, 28. September 2010, abgerufen am 25. Februar 2011.
- ↑ Sun Microsystems Open Sources StarOffice Technology. Sun Microsystems, 19. Juli 2000, archiviert vom Original am 15. August 2000, abgerufen am 21. Dezember 2012 (englisch).
- ↑ Dieter Brors: OpenOffice wird zu LibreOffice: Die OpenOffice-Community löst sich von Oracle. Heise online, 28. September 2010, abgerufen am 25. Februar 2011: „Die Gründung einer solchen Foundation ist nicht neu und hatte sogar Sun schon zur Freigabe des StarOffice-Quelltextes als Open Source vorgeschlagen. In den Folgejahren ist dies jedoch nicht umgesetzt worden.“
- ↑ Oracle Press Release: Oracle Completes Acquisition of Sun. Oracle, 27. Januar 2010, abgerufen am 28. Februar 2011 (englisch).
- ↑ Dieter Brors: OpenOffice wird zu LibreOffice: Die OpenOffice-Community löst sich von Oracle. Heise online, 28. September 2010, abgerufen am 25. Februar 2011: „Seitdem seien nur noch wenige Ressourcen […] ins Projekt eingeflossen […]. Auch seit dem letzten OpenOffice-Kongress Anfang September, auf dem sich Oracle-Verantwortliche trotz Aufforderung nicht zu den weiteren Plänen mit dem Office-Paket geäußert hätten, sei keine Besserung in Sicht gewesen.“
- ↑ a b Ingo Pakalski: Document Foundation: Aus Openoffice.org wird LibreOffice. Golem.de, 28. September 2010, abgerufen am 25. Februar 2011: „sie [die Document Foundation] wurde gemeinschaftlich von führenden Köpfen der OpenOffice.org-Community ins Leben gerufen, darunter zahlreiche Projektleiter und Mitglieder des Community Councils. Anfangs wird sie von […] internationalen Openoffice.org-Projektverantwortlichen geführt.“
- ↑ a b c Peter Steinlechner: Oracle: Open Office wird vollständig „Community-based Open Source“. Golem.de, 16. April 2011, abgerufen am 8. September 2011.
- ↑ Ingo Pakalski: Office-Suite: Openoffice 3.4 ist fertig. Golem.de, 8. Mai 2012, abgerufen am 3. Juni 2012.
- ↑ Markus Franz: Interview: Thomas Krumbein von LibreOffice zur Arbeit mit Oracle. Netzwelt.de, 16. November 2010, abgerufen am 22. Juli 2011.
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- ↑ Italo Vignoli: The Document Foundation announces LibreOffice 4.4.7. blog.documentfoundation.org, 10. Dezember 2015, abgerufen am 11. Dezember 2015 (englisch).
- ↑ Italo Vignoli: LibreOffice 5.0 stands out from the office suite crowd. blog.documentfoundation.org, 5. August 2015, abgerufen am 11. Dezember 2015 (englisch).
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- ↑ Italo Vignoli: LibreOffice 5.0.2 announced at LibreOffice Conference. blog.documentfoundation.org, 23. September 2015, abgerufen am 11. Dezember 2015 (englisch).
- ↑ Italo Vignoli: LibreOffice 5.0.4 is available for download. blog.documentfoundation.org, 17. Dezember 2015, abgerufen am 17. Dezember 2015 (englisch).
- ↑ Italo Vignoli: LibreOffice 5.0.5 “still” released. blog.documentfoundation.org, 15. Februar 2016, abgerufen am 15. Februar 2016 (englisch).
- ↑ Italo Vignoli: LibreOffice 5.0.6 available for download. blog.documentfoundation.org, 5. Mai 2016, abgerufen am 21. Mai 2016 (englisch).
- ↑ a b Italo Vignoli: The Document Foundation announces LibreOffice 5.1. The Document Foundation, 10. Februar 2016, abgerufen am 10. Februar 2016 (englisch).
- ↑ End of Life LibreOffice 5.1. blog.documentfoundation.org, abgerufen am 11. Dezember 2015 (englisch).
- ↑ libreOffice 5.1 Changes. wiki.documentfoundation.org, abgerufen am 12. Dezember 2015 (englisch).
- ↑ a b Italo Vignoli: LibreOffice 5.1.1 released. The Document Foundation, 10. März 2016, abgerufen am 10. März 2016 (englisch).
- ↑ Italo Vignoli: LibreOffice 5.1.2 available for download. The Document Foundation, 7. April 2016, abgerufen am 7. April 2016 (englisch).
- ↑ Italo Vignoli: LibreOffice 5.1.3 available for download. The Document Foundation, 12. Mai 2016, abgerufen am 21. Mai 2016 (englisch).
- ↑ Italo Vignoli: LibreOffice 5.1.4 available for download. The Document Foundation, 23. Juni 2016, abgerufen am 26. Juni 2016 (englisch).
- ↑ Release Plan 5.2. In: LibreOffice Wiki. Abgerufen am 4. August 2016 (englisch).
- ↑ Simon Phipps: LibreOffice Gets Fresh and Stable. ComputerworldUK. 13 March 2014. Abgerufen am 2. April 2014.
- ↑ Liste der Neuerungen in LibreOffice 3.3. The Document Foundation, abgerufen am 8. September 2011.
LibreOffice 3.3: New Features and Fixes. The Document Foundation, abgerufen am 28. Februar 2011 (englisch).
Die Einzelnachweise beziehen sich jeweils auf den gesamten Abschnitt und überschneiden beziehungsweise ergänzen sich. - ↑ Ingo Pakalski: Document Foundation Libreoffice 3.5 ist fertig. Golem.de, 14. Februar 2012, abgerufen am 25. März 2012.
- ↑ katze sonne: LibreOffice 3.5 veröffentlicht. Ubuntuusers.de Ikhaya, 16. Februar 2012, abgerufen am 25. März 2012.
Italo Vignoli: The Document Foundation announces LibreOffice 3.5: “the best free office suite ever”. The Document Foundation, 14. Februar 2012, abgerufen am 25. März 2012 (englisch).
Die Einzelnachweise beziehen sich jeweils auf den gesamten Abschnitt und überschneiden beziehungsweise ergänzen sich. - ↑ The meaning of the 4.0. Weblog von Charles-H. Schulz (standardsandfreedom.net, englisch), 24. Januar 2013
- ↑ Michael Larabel: LibreOffice 4.5 Bumped To Become LibreOffice 5.0. phoronix, 16. April 2015, abgerufen am 14. Juli 2015 (text/, englisch).
- ↑ Release Plan 5.0. The Document Foundation, 25. Juni 2015, abgerufen am 14. Juli 2015 (text/, englisch).
- ↑ The Document Foundation announces LibreOffice Viewer for Android. The Document foundation, 28. Mai 2015, abgerufen am 14. Juli 2015 (text/, englisch).
- ↑ a b LibreOffice 5.0 Release Notes, Platform compatibility. The Document Foundation, 9. Juli 2015, abgerufen am 14. Juli 2015 (text/, englisch).
- ↑ blog.documentfoundation.org
- ↑ wiki.documentfoundation.org
- ↑ OpenOffice.org Licenses. Oracle, abgerufen am 14. März 2011 (englisch): „OpenOffice.org uses a single open-source license for the source code […]. The source-code license is the GNU Lesser General Public License. Effective OpenOffice.org 3.0 Beta, OpenOffice.org will use the LGPL v3.“
- ↑ a b Get Involved Developing LibreOffice. The Document Foundation, archiviert vom Original am 30. August 2011, abgerufen am 14. März 2011 (englisch).
- ↑ Sun Microsystems Inc. Contributor Agreement. Oracle, abgerufen am 1. März 2011 (PDF, 66 kB, englisch, Nummer 3, Punkt 1, Satz 2 und Nummer 4, Punkt 2): „This includes, at our option, the right to sublicense these same rights to third parties through multiple levels of sublicensees or other licensing arrangements“
- ↑ Sun Microsystems Inc. Contributor Agreement. Oracle, abgerufen am 1. März 2011 (PDF, 66 kB, englisch, Nummer 3, Punkt 1, Satz 1): „you hereby assign to us joint ownership“
- ↑ Andreas Proschofsky: OpenOffice.org: „Vollständiger Rückzug von Sun wäre nicht unbedingt negativ“. derStandard.at, 27. Juli 2008, abgerufen am 1. März 2011.
- ↑ Michael Meeks: Stuff Michael Meeks is doing – Michael Meeks Blog. 2. Oktober 2007, abgerufen am 1. März 2011 (englisch).
- ↑ Sun Microsystems Inc. Contributor Agreement. Oracle, abgerufen am 1. März 2011 (PDF, 66 kB, englisch, Nummer 3, Punkt 2): „if one of us makes a derivative work of your contribution, the one who makes the derivative work (or has it made) will be the sole owner of that derivative work“
- ↑ Sun Microsystems Inc. Contributor Agreement. Oracle, abgerufen am 1. März 2011 (PDF, 66 kB, englisch, Nummer 3, Punkt 4): „you agree that we may register a copyright in your contribution and exercise all ownership rights associated with it“
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Microsoft Office
Microsoft Office | |
---|---|
Microsoft Word 2016 unter Windows 10 |
|
Basisdaten | |
Entwickler | Microsoft Corporation |
Erscheinungsjahr | 1989 |
Aktuelle Version | Office 2016 Windows: 16.0.6366.2036 (17. Dezember 2015) OS X: 15.25 (22. August 2016) |
Betriebssystem | Windows, OS X, Apple iOS, Android, Windows Phone |
Kategorie | Office-Paket |
Lizenz | proprietär |
deutschsprachig | ja |
Office (Windows) Office (Mac) |
Microsoft Office bezeichnet ein Office-Paket von Microsoft für Windows, OS X, iOS, Android sowie Windows Phone. Für unterschiedliche Aufgabenstellungen werden verschiedene Editionen angeboten, die sich in enthaltenen Komponenten, Preis und Lizenzierung unterscheiden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mac OS und OS X[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die erste Version von Microsoft Office erschien 1989 ausschließlich für den Apple Macintosh und umfasste die Textverarbeitung Word, die Tabellenkalkulation Excel und die Präsentationssoftware PowerPoint. Die letzten Versionen für Mac OS Classic waren Microsoft Office 98 und Microsoft Office 2001. Das im Jahre 2001 erschienene Microsoft Office v.X war die erste Version für OS X, das Nachfolgeprodukt Microsoft Office 2004 erschien Juni 2004.
Office 2008 wurde mit Xcode komplett überarbeitet. Das Ziel war die Prozessorunabhängigkeit, sodass Office nativ auf Intel- wie auch auf PowerPCs läuft (Universal Binary). Mit dieser Version entfiel die rudimentär vorhandene VBA-Unterstützung[1] zugunsten der Apple-Script-Unterstützung. Microsoft hatte diesen Schritt damit begründet, dass der veraltete Programmcode mit modernen Compilern nicht mehr übersetzt werden könne und einer Portierung auf moderne GCC-Compiler unverhältnismäßige Schwierigkeiten entgegenstünden.[2] Mit Office 2011 wurde die VBA-Unterstützung wieder eingeführt.
Die aktuelle OS-X-Version Office 2016 ist seit dem 9. Juli 2015 als 32-Bit-Version verfügbar. Die 64-Bit-Version ist am 22. August 2016 zur Verfügung gestellt worden.[3][4]
Windows[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die erste Office-Version für Microsoft Windows erschien Ende September oder im Oktober 1990 (englische Version).[5] Sie bündelte erstmals für Windows die zuvor schon erhältlichen Einzelprogramme Word for Windows 1.1, Excel for Windows 2.0 und PowerPoint for Windows 2.0 mittels eines gemeinsamen Installationsprogramms und bot bereits einen programmübergreifenden Datenaustausch per DDE. Diese Office-Version begnügte sich u.a. mit EGA-Grafik, 2 MB RAM und einem Prozessor der 80286-Klasse. 1992 erschien die Version Microsoft Office 3.0, die neben Word 2.0, Excel 4.0 und Powerpoint 2.0 auch Mail 3.0 umfasste.[6] 1994 bildeten die drei Programme Word, Excel und Powerpoint in den Office 4.x-Versionen das Paket „Standard“, das in der „Professional“-Version jeweils um die Programme Access und Mail erweitert wurde (4.0[7] und 4.3). Sie arbeiteten z. B. über OLE 2.0 zusammen.
Im Jahr 1995 erschien Microsoft Office 95 (Version 7), in welchem sich zum ersten Mal alle Komponenten die Versionsnummer – 7.0 – teilten. Zudem war auch Access im Installationsprogramm integriert. Diese Version lief nur noch auf 32-Bit-Betriebssystemen (Windows 95 oder NT 3.51). Vorausgesetzt wurde ein 386er-PC. Ende 1996 wurde Microsoft Office 97 (Version 8) veröffentlicht, das einen 486er-PC und Windows 95 bzw. NT 3.51 voraussetzte (Publisher 98 erforderte ggf. statt NT 3.51 die Version NT 4.0).
Beim Mitte Juni 1999 erschienenen Microsoft Office 2000 (Version 9) war ein Pentium-kompatibler Prozessor als Mindestvoraussetzung angegeben; der Support für Windows NT 3.51 entfiel ganz. Ende Mai 2001 kam Microsoft Office XP (Version 10). Bei Office XP verlangte die Windows-Version erstmals eine Produktaktivierung per Internet oder Telefon. Ohne diese Aktivierung stellte das Programm nach einigen Starts seine Funktion ein. Windows 95 wurde nicht mehr unterstützt. Office XP war das letzte Office-Paket, das auf MS-DOS-basierten Betriebssystemen lief (Windows 98/ME).
Am 21. Oktober 2003 kam für Windows Microsoft Office 2003 (Version 11) in den Handel. Dort wurde auch die Formular-Verarbeitung InfoPath eingeführt. Die 2003er-Version unterstützte nur noch Betriebssysteme auf NT-Basis, wobei mindestens Windows 2000 verwendet werden musste. Es entfiel die Unterstützung für Windows NT 4.0 und die Produktlinien Windows 98/ME. Office 2003 ist das älteste Office, das offiziell zu Windows 7 kompatibel ist.[8]
Ab Version 2007 wurden in der Bedienoberfläche sogenannte Ribbons (kontextbezogene Funktions- bzw. Menüleisten) eingeführt.
Die aktuelle Office-Version 2016 für Windows ist seit dem 22. September 2015 verfügbar.
Marktstatus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Microsofts Office-Suiten nehmen in den USA und in Europa eine marktbeherrschende Stellung ein;[9] die Komponenten Word, Excel, PowerPoint, Access und Outlook bilden in heutigen Büroumgebungen den De-facto-Standard in ihren jeweiligen Anwendungsfeldern und haben ehemals konkurrierende Produkte wie die Textverarbeitung WordPerfect, die Tabellenkalkulationen Quattro Pro und 1-2-3 bzw. Symphony sowie das Datenbankverwaltungssystem Paradox verdrängt. Die größten Konkurrenten für Microsofts Office-Suite stellen OpenOffice.org beziehungsweise LibreOffice dar, das je nach Studie einen Marktanteil zwischen 5 % und 19 % hält.[10]
Der HTML-Editor FrontPage, welcher für Windows erschienen ist, war die weltweit meistverkaufte Software in ihrem Marktsegment und in der Premium-Version von MS Office 2000, XP und 2003 enthalten. Trotzdem wurde die Entwicklung 2003 eingestellt. „Microsoft Office SharePoint Designer 2007“ übernahm in MS Office 2007 ähnliche Funktionen, setzt aber einen SharePoint-Server voraus. Im Herbst 2007 trat Microsoft Expression Web die Nachfolge von Microsoft FrontPage an.
Lokalisierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Microsoft Office für Mac wird in verschiedenen Sprachen lokalisiert und herausgegeben.
Unter Windows kann das englische Originalprodukt mit MUI-Sprachpaketen erweitert werden, sodass Benutzer aus einer Liste installierter Sprachen die für ihn passende jederzeit frei auswählen kann. Hinzu kommen noch Versionen für kleinere Sprachgruppen, die auf dem MUI-Interface aufsetzen und von interessierten Verbänden in Kooperation mit Microsoft realisiert werden können. Seit Sommer 2006 kann mithilfe der Lia Rumantscha für Office 2003 ein Language Pack inklusive Rechtschreib- und Grammatikprüfung für Rumantsch Grischun heruntergeladen werden;[11] im Frühjahr 2007 wurde eine elsässische Version vom Amt für Sprache und Kultur im Elsass (Office pour la Langue et la Culture d'Alsace, OLCA) vorgestellt.[12] Die Sprachpakete werden entweder mithilfe eines normalen Setup-Vorgangs nachinstalliert, oder durch ein Slipstreaming direkt in die Office-Installation eingebunden.
Microsoft Office Mobile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Microsoft Office Mobile ist eine speziell auf Smartphones ausgerichtete Variante von Microsoft Office. Offiziell unterstützt werden die Betriebssysteme Windows 10, iOS und Android. Frühere Versionen unterstützten auch Windows Mobile und Windows Phone.
Microsoft Office Online[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit Juni 2010 bietet Microsoft eine reduzierte Ausgabe der Anwendungen Word, Excel, PowerPoint und OneNote als Office Online (vormals Office Web Apps) an.[13] Sie sind Bestandteil von Outlook.com und mit anderen Cloud-Angeboten verknüpft, unter anderem Microsoft OneDrive. Im Zuge der Vorstellung von Office 2013 und Windows 8 hat Microsoft auch eine neue Version der Office Online vorgestellt, die nun vollständig auf HTML5 basiert. Sie sind nicht mehr nur im Internet Explorer, sondern auch anderen Browsern und insbesondere auch im Safari unter Apple iOS nutzbar.[14]
Komponenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit Office 2010 und 2011 ausgelieferte Komponenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Folgende Komponenten gehören zum derzeitigen Microsoft-Office-System (Office 2010 für Windows und Office 2011 für Macintosh), die teilweise in verschiedenen Ausgaben erhältlich sind sowie zum Großteil auch, oder nur, als Einzelprogramme:
Produkt | Beschreibung | Windows | OS X |
---|---|---|---|
Word | Textverarbeitung | X | X |
Excel | Tabellenkalkulation | X | X |
PowerPoint | Präsentationsprogramm | X | X |
Outlook | Personal Information Manager | X | X |
Access | Datenbankverwaltungssystem | X | |
Publisher | Desktoppublishing | X | |
OneNote | Informationsmanagement | X | X |
InfoPath | Formularerstellung und -auswertung | X | |
Lync 1) | Messenger-Software | X | X |
Anmerkungen:
Entfallene Komponenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Komponenten, welche nicht mehr in den Officepaketen (2010 bzw. 2011) enthalten sind:
Produkt | Auslieferung mit | Beschreibung | Windows | Macintosh |
---|---|---|---|---|
einzelne Versionen bis Office 4.3 | E-Mail-Programm | X | X | |
Sammelmappe | Office 95 bis 2000 | Projektzusammenstellung | X | |
Schedule+ | Office 95 (als Beigabe bis Office 2003)[15] | Terminkalender | X | |
PhotoDraw 5) | Office 97 und 2000 6) | Bildbearbeitung | X | |
Photo Editor 4) | Office 97 bis XP 6) | Bildbearbeitung | X | |
FrontPage 3) | bis Office 2003 | HTML-Editor | X | |
Project | bis Office 2003 1) | Projektmanagementsoftware | X | |
Visio | bis Office 2003 1) | Visualisierungsprogramm | X | |
Groove 8) | Office 2007 bis Office 2010 | Kollaborationssoftware | X | |
Outlook Express | nur Office 98 | E-Mail-Programm | X | |
Virtual PC 7) | nur Office 2004 2) | PC-Emulation | X | |
Entourage | Office 2001 bis 2008 | Personal Information Manager | X | |
Expression Media | nur Office 2008 | Medienverwaltungsprogramm | X |
Anmerkungen:
Server-Komponenten für Windows-Systeme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Folgende Server-Komponenten gehören zum derzeitigen Microsoft Office System
- Microsoft Office Forms Server, skalierbare, auf Standards basierende Lösungen für elektronische Formulare mit erweiterter Sicherheit
- Microsoft Office Groove Server, damit kann die Client-Software unternehmensweit bereitgestellt, verwaltet und integriert werden
- Microsoft Office Office Communications Server, bietet Mitarbeitern die Möglichkeit, Personen innerhalb ihres Unternehmens zu finden und mit ihnen in Echtzeit zu kommunizieren.
- Microsoft Office Office PerformancePoint Server,[16] Business Intelligence Software, die Überwachungs-, Analyse- und Planungsfunktionen in einer Anwendung vereint
- Microsoft Office Office Project Server, in Verbindung mit den zugehörigen Clients kann ein Unternehmen den gesamten Projektlebenszyklus effektiver verwalten und koordinieren, von einmaligen Projekten bis hin zu komplexen Programmen
- Microsoft Office Office SharePoint Server, eine Organisation kann damit die Zusammenarbeit der Mitarbeiter vereinfachen, Features zur Inhaltsverwaltung bereitstellen, Geschäftsprozesse implementieren und den Zugriff auf Informationen ermöglichen, die für die Ziele und Prozesse des Unternehmens entscheidend sind.
- Microsoft Office Office SharePoint Server for Search, eine Suchlösung für das unternehmensweite Intranet und für Internetseiten.
Office-Editionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die verschiedenen Versionen von Office werden in unterschiedlichen Zusammenstellungen, sogenannten „Editionen“ angeboten. Diese unterscheiden sich in der Zielgruppe, der Zusammenstellung und dem Preis. Zudem ändert Microsoft die Komponenten dieser Zusammenstellungen von Version zu Version, d.h. die „Standard“-Edition der Version 2003 enthält andere Programme als in der Version 2010 usw. Auch unterscheiden sich die Pakete in der Anzahl der Installationslizenzen, was aber nicht immer aus dem Namen der angebotenen Edition erkennbar ist. Folgende Editionen gibt es in Abhängigkeit von der zugrunde liegenden Office-Version:
- Als traditionelle Kaufversion galten per Office 2010:
- Basic
- Home & Student
- Home & Business
- Standard
- Small Business
- Professional
- Professional Plus
- Ultimate
- Als Abonnement:
- Home Premium
- University
- Small Business Premium
- ProPlus
- Enterprise
Versionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auflistung aller bisher ausgelieferten finale Versionen, beschränkt auf die Windows- und Mac-Ausgaben:
Freigabedatum | Bezeichnung | Version | Betriebs- system | Anwendungen | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|
1989 | Office 1 | 1.0 | Macintosh | Word 4.0, Excel 2.2, PowerPoint 2.01 und Mail 1.37[17] | erste Office-Version, es wurde ursprünglich als ein Paket von Einzelprogrammen (Word, Excel, Powerpoint, Mail) limitiert herausgegeben, später standardmäßig angeboten. |
Oktober 1990 | Office 1 | 1.0 | Windows | Word, Excel, PowerPoint | Erste Office-Version für Windows 3.0, nur auf Disketten[5] |
1991 | Office 1.5 | 1.5 | Macintosh | Word 4, Excel 3.0, PowerPoint 2 | Aktualisierung von Excel, unterstützt erstmals System 7. |
März 1991 | Office 1.5 | 1.5 | Windows | Word, Excel 3.0, PowerPoint | Aktualisierung von Excel, als Update der Vorversion erhältlich (je nach Kaufdatum der Vorversion kostenlos oder kostenpflichtig)[18] |
Juli 1991 | Office 1.6[19][20] | 1.6 | Windows | Word 1.1, Excel 3.0, PowerPoint 2.0, Mail 2.1 | |
30. August 1992 | Office 3.0 | 3.0 | Windows | Word 2.0c, Excel 4.0a, PowerPoint 3.0, Mail, Access 1.1[21] (1993[22]) | Erstmals auf CD-ROM erhältlich[23] |
1992 | Office 3 | 3.0 | Macintosh | Word 5.0, Excel 4.0 und PowerPoint 3.0 | Excel 4.0 mit AppleScript-Unterstützung |
17. Januar 1994 | Office 4.0 | 4.0 | Windows | Word 6.0, Excel 4.0, PowerPoint 3.0, Mail, Access 2.0.[7] | OLE-Schnittstelle zur gegenseitigen Integration. Die englische Version enthielt einen Gutschein für ein kostenloses Upgrade auf Excel 5.0 und PowerPoint 4.0 nach Verfügbarkeit. 3,5"-Disketten (1,44 MB) mit Coupon für 720K- und 5,25"-Disketten.[7] |
1994 | Office 4.2 | 4.2 | Macintosh | Word 6.0, Excel 5.0, PowerPoint 4.0 und Mail 3.2 | Erstes Office für den Power Macintosh. Die Benutzeroberfläche war identisch mit Office 4.2 für Windows. |
16-Bit: Mai '94 32-Bit: Sept. '94[24] |
Office 4.2 | 4.2 | Windows | Word 6.0, Excel 5.0, PowerPoint 4.0, Access 2.0, „Microsoft Office Manager“ | 32-Bit-Version: Word und Excel für i386, MIPS, PowerPC, und Alpha (Office und Einzelprogramme tragen den Namenszusatz „for Windows NT“[25][26]), PowerPoint als 16-Bit für i386[24] |
1994 | Office 4.2.1 | 4.2.1 | Macintosh | Word 6.01, Excel 5, PowerPoint 4 | Update für Word, letzte Version für 68k-Macintoshs. |
2. Juni 1994 | Office 4.3 | 4.3 | Windows | Word 6.0, Excel 5.0, PowerPoint 4.0, Access 2.0, Mail 3.2 | letzte Version mit Windows-3.1-Unterstützung |
30. August 1995 | Office 95 | 7.0 | Windows | Word, Excel, PowerPoint, Access 7, Publisher 95, Schedule+ 7 | 32-Bit für Windows NT und 95, ausgeliefert auch als CD-ROM. Der 32-Bit-Code wurde nicht auf Geschwindigkeit hin optimiert, sondern für eine hohe Kompatibilität mit NT auf einer breiten Palette von CPUs.[27] |
30. Dezember 1996 | Office 97 | 8.0 | Windows | Word, Excel, PowerPoint, Access 97, Publisher 97 oder 98 (SBS 1.0 bzw. 2.0), erstmals mit Outlook (optional noch Schedule+ 7.5[15] bis einschl. Off. 2003) | letzte Version mit Unterstützung für NT 3.51 (nicht vollständig); letztmals ausgeliefert auf 3½"-Disketten |
15. März 1998 | Office 98 | 8.0 | Macintosh | Word 98, Excel 98, PowerPoint 98, Internet Explorer 4, Outlook Express 4 | Office wurde weitgehend neu entwickelt, die Benutzeroberfläche wurde auf Mac OS ausgerichtet, System 7.5 oder höher. |
27. Januar 1999 | Office 2000 | 9.0 | Windows | Word 2000, Excel 2000, Access 2000, Outlook 2000, Publisher | letzte Version mit Unterstützung für Windows 95 |
11. Oktober 2000 | Office 2001 | 9.0 | Macintosh | Word 2001, Excel 2001, PowerPoint 2001 und Entourage 2001 | letzte Ausgabe für Classic-Systeme. Es benötigt Mac OS 8.1, empfohlen ist Mac OS 8.5 oder höher. |
31. Mai 2001 | Office XP | 10.0 | Windows | Word 2002 usw. | Einführung Produktaktivierung; letzte Version mit Unterstützung für Windows 98 / ME / NT 4.0 |
19. November 2001 | Office v.X | 10.0 | Macintosh | Word, Excel, PowerPoint, Entourage | erste Ausgabe für Mac OS X |
17. November 2003 | Office 2003 | 11.0 | Windows | Word 2003, Excel 2003, Powerpoint 2003, Access 2003 usw. | XML-Unterstützung; letzte Version mit Unterstützung für Windows 2000 |
11. Mai 2004 | Office 2004 | 11.0 | Macintosh | Word 2004, Excel 2004, PowerPoint 2004, Entourage 2004 | Benötigt auf Mac OS X 10.2.8 „Jaguar“ bis Mac OS X Leopard (10.5.8) einen PowerPC-Prozessor und läuft mittels Rosetta auf Mac OS X Tiger, Version 10.4.4 bis Mac OS X Snow Leopard (10.6.8) auch auf Intel-Macs, letztes Update: 11.6.6 (13. Dezember 2011) |
30. Januar 2007 | Office 2007 | 12.0 | Windows | Word 2007, Excel 2007 usw. | Neue Benutzeroberfläche mit Multifunktionsleiste („Ribbon“) statt Menüs; Einführung eines neuen XML-Dateiformates, auch OOXML genannt, das aber mit dem ISO-Standard OOXML nicht identisch und inkompatibel ist. Seit SP2 auch Unterstützung für ODF 1.1 |
15. Januar 2008 | Office 2008 | 12.0 | Macintosh | Word, Excel, PowerPoint, Entourage, Expression Media | Erste native Mac-Version für Intel-Prozessoren (Universal Binary) und läuft auf Mac OS X Tiger, Version 10.4.9 und neuer, kein VBA, umfassende AppleScript-Unterstützung, letztes Update: 12.3.6 (11. März 2013) |
15. Juni 2010 | Office 2010 | 14.0 | Windows | Word, Excel, PowerPoint, Access, Outlook, OneNote, Publisher, InfoPath Designer, InfoPath Editor, SharePoint Workspace Einzelprodukte: Office Mobile für Windows Mobile, Visio, Project |
Erste Unterstützung für das ISO-standardisierte OOXML-Dateiformat. Es gibt auch eine kostenfreie Basisversion. Erste Version, mit der Dokumente auch im Browser über ein Netzwerk bzw. das Internet bearbeitet werden können. Letzte Version für Windows XP und Vista.
Laut Informationen des Technical Preview (Build 14.0.4006.1110):
|
26. Oktober 2010 | Office 2011 | 14.0 | Macintosh | Word, Excel, PowerPoint, Outlook | Aus Entourage wird Outlook, das nun komplett auf Cocoa basiert und den Import von PST-Dateien ermöglicht. Benötigt einen Intel-Prozessor und mindestens Mac OS X Leopard, Version 10.5.8. Einführung der aus Office 2007 bekannten Menüleiste. Auch die Anbindung an die Makro-Sprache Visual Basic for Applications kehrt zurück und das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten an verschiedenen Standorten über Sharepoint-Technologien soll möglich sein, letztes Update: ServicePack 3 (14.3) |
29. Januar 2013 | Office 2013 | 15.0 | Windows | Word, Excel, PowerPoint, Outlook, OneNote, Publisher, Access, InfoPath, SharePoint | Die Oberfläche wurde überarbeitet und an Windows 8 angepasst. Office 2013 wurde für die Bedienung für Touchscreens optimiert. |
OS X: 9. Juli 2015 Windows: 22. September 2015 |
Office 2016 | OS X: 15.11 Windows: 16.0 |
Macintosh und Windows | Word, Excel, PowerPoint, Outlook, OneNote (Windows zusätzlich: InfoPath, Access) | Die Oberfläche wurde farblich überarbeitet, die Mac- und Windows-Version wurden einander angeglichen. Office wurde um einige neue Funktionen wie verbesserte Möglichkeiten zur Kollaboration ergänzt. |
Mit der Version 7.0, die nur für Windows herausgegeben wurde, erfolgte ein teilweise mehrfacher Versionssprung in Teilprogrammen, um:
- sämtliche Programme mit derselben Versionsnummer zu versehen
- Mac und PC auf eine einheitliche Versionsnummer zu bringen
Die Mac- und Windows-Versionen erhielten ab der darauf folgenden Version 8 zwar jeweils dieselben internen Nummern, waren aber an der Bezeichnung (XP resp. v.X und den jeweils anderen Jahreszahlen) auseinanderzuhalten.
Interoperabilität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die untenstehende Tabelle enthält eine vereinfachte Darstellung der Interoperabilität von verbreiteten Dokumentenstandards mit Windows-basierten Office-Versionen.[28]
In neueren Office-Versionen wird auch ein Export von Dokumenten ins PDF-Format ermöglicht. Ab Office 2013 steht mittels der Funktion "PDF Reflow" daneben eine Importmöglichkeit von Daten aus PDF-Dateien bereit. Laut Microsoft wird dabei allerdings nicht das Ziel verfolgt, Anzeige- oder Bearbeitungsprogramme für PDF-Dateien zu ersetzen.[29].
Office 2003 | Office 2007 | Office 2010 | Office 2013 | Office 2016 für Windows | |
---|---|---|---|---|---|
Binärformate (.doc, .xls, .ppt) 1 | Lesen & Schreiben | Lesen & Schreiben | Lesen & Schreiben | Lesen & Schreiben | Lesen & Schreiben |
OOXML (Version ECMA-376, "OOXML 1st Edition") 2 | Lesen & Schreiben | Lesen & Schreiben | Nur Lesen | Nur Lesen | Nur Lesen |
OOXML (ISO/IEC 29500:2008 - Transitional) | Nur Lesen | Nur Lesen | Lesen & Schreiben | Lesen & Schreiben | Lesen & Schreiben |
OOXML (ISO/IEC 29500:2008 - Strict) | Nein | Nein | Nur Lesen | Lesen & Schreiben | Lesen & Schreiben |
ODF 1.1 | Nein | Lesen & Schreiben | Lesen & Schreiben | Nur Lesen | Nur Lesen |
ODF 1.2 | Nein | Nein | Nein | Lesen & Schreiben | Lesen & Schreiben |
Anmerkungen:
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Office 365
- Office-Paket für einen Überblick über Office-Pakete verschiedener Hersteller.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Offizielle Website von Microsoft Office (Windows)
- Offizielle Website von Microsoft Office (Mac)
- Offizielle Support-Website von Microsoft Office mit Hilfe und Training
- Microsoft Office Developer Center im MSDN
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Microsofts Pläne für Mac OS X. Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG, 8. August 2006, abgerufen am 14. Februar 2012.
- ↑ Dieter Brors, Office 2008, in: c’t special 2/2008, Mac, Seiten 62ff., 65.
- ↑ Heise online: Office für Mac 2016: 64-Bit und wichtiges Sicherheits-Update, 23. August 2016, abgerufen am 23. August 2016
- ↑ Microsoft: MS16-099: Description of the security update for Office 2016 for Mac: August 22, 2016, 22. August 2016, abgerufen am 23. August 2016
- ↑ a b Stuart J. Johnston: Office for Windows Bundles Popular Microsoft Applications. InfoWorld, 1. Oktober 1990 (Seite 16); wörtlich: „announced last week“ (letzte Woche bekanntgegeben)
- ↑ Ivanka Menken: Microsoft Office 365 Complete Certification Kit - Core Series for IT, Emereo Publishing, 2012, S. 2066 [1]
- ↑ a b c Microsoft Office 4.0 Professional, pcmuseum.ca (siehe vergrößerte Karton-Vorderseite)
- ↑ Beschreibung der Versionen der Microsoft Office-Client-Software, die unter Windows 7 unterstützt werden, Microsoft Support, abgerufen am 17. Mai 2014
- ↑ Statistik zur weltweiten Verbreitung von MS Office (englisch), abgerufen am 12. März 2010
- ↑ Market Share Analysis – Entwicklerwiki von OpenOffice.org
- ↑ Office 2003 Romansh Interface Pack
- ↑ Erste Microsoft-Office-Version in Regionalsprache: Elsässisch. Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG, 18. April 2007, abgerufen am 14. Februar 2012.
- ↑ Office im Browser: Microsoft Office Web Apps im Test. Von überall aus auf Dokumente zugreifen. netzwelt GmbH, 10. Juni 2010, abgerufen am 14. Februar 2012.
- ↑ Moritz Stückler: Office Web Apps: Microsoft finalisiert Cloud-Office mit neuen Features. In: t3n Magazin. 23. Oktober 2012, abgerufen am 24. Oktober 2012.
- ↑ a b Schedule+ lässt sich ab Office 97 als Hauptkalender neben Outlook verwenden:
- Microsoft Hilfe und Support: OL97D:Schedule+ 95 als Hauptkalender neben Outlook verwenden. Artikel-ID: 507079 – Geändert am: Mittwoch, 24. August 2005 – Version: 2.1; zur Verwendung siehe auch windows-nation.de: Microsoft Office 97!
- Belege für Schedule+ in Office XP: SCHDPL32.EXE in der Installationsdatei OFFICE1.CAB (Beschreibungsattribut: „Microsoft Schedule+ for Windows 95“; in Office 2003: SCHDPL32.EXE_1031 in der Installationsdatei L4561401.CAB (Standardpfad: <LW><Programmordner>\Microsoft Office\OFFICE11\1033\SCHDPL32.EXE mit Beleg (MS Excel; 280 kB) der Fa. www.echomaintenance.com); XP- und 3003-Dateien unterscheiden sich in der Dateigröße, obwohl beide mit den Attributangaben Version 7.5 (7.5.1457.3) versehen sind
- ↑ PerformancePoint Server Developer Portal
- ↑ „The Microsoft Office Bundles 4 Programs“, InfoWorld, 19. Juni 1989, Seite 37, abgerufen am 7. November 2011
- ↑ Microsoft ships updated Office for Windows. In: InfoWorld, 4. März 1991, S. 16.
- ↑ The Microsoft Office for Windows 1.6 Advertisement. In: InfoWorld, 8. Juli 1991, S. 18–19.
- ↑ Elizabeth Eva: Microsoft Incorporates Mail for PC Networks Into Office for Windows. In: InfoWorld, 27. Mai 1991, S. 16.
- ↑ Shawn Willett: Microsoft Office gets Access. In: InfoWorld, 10. Mai 1993, S. 111.
- ↑ The Microsoft Office Professional Advertisement. In: InfoWorld, 5. Juli 1993, S. 17–19.
- ↑ Pipeline. In: InfoWorld, 15. Februar 1993, S. 16.
- ↑ a b Microsoft Announces Word 6.0 and Microsoft Excel 5.0 for Windows NT Workstation. PR Newswire, 1994, abgerufen am 14. Februar 2012.
- ↑ Microsoft announced Word 6.0 and Microsoft Excel 5.0 for Windows NT Workstation. Thefreelibrary.com. 19. September 1994. Abgerufen am 10. März 2012.
- ↑ Microsoft readies supporting versions of Microsoft Excel and Word for Windows NT The PowerPC. Thefreelibrary.com. 12. Juni 1995. Abgerufen am 10. März 2012.
- ↑ Alan Zisman: MS Office 95: This Suite smells of success.
- ↑ Microsoft Office File Format Documentation Introduction, Stand der Dokumentation: 4. September 2015
- ↑ New file format options in the new Office, 13. August 2012
- ↑ Grundlegendes zu Office-Binärdateiformaten
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